1. Vorbemerkungen
1.1 Gräber als Quellen
Bestattungen stellen für die Archäologie die wohl größte und gleichzeitig auch komplexeste Quellengruppe in Hinsicht auf soziale Identitäten vorgeschichtlicher Gesellschaften dar. Zum einen vermitteln sowohl Beigaben und andere Funde in den Gräbern in rein physisch-materieller Hinsicht, als auch das anthropologische Material Aussagen über eine Bestattung und den Bestatteten. Sie stellen Ausprägungen der materiellen Kultur und somit auch Objekte der Materialitätsforschung dar. Zum anderen ermöglicht die Bestattung selbst, als Ergebnis eines ebenso religiös wie auch sozio-politisch geprägten rituellen Bestattungsvorganges, eine intentionale Darstellung der Person des Verstorbenen und seiner sozialen Umgebung.[1] Dabei ist es auch der Körper des Verstorbenen selber, als eigentlicher Mittelpunkt der Bestattungszeremonie, der durch seine Arrangierung im Grab – durch Blickrichtung, Körperlage oder Gestus der Extremitäten – als Ausdrucksform von sozialer, religiöser oder ethnischer Identität fungieren kann, ein Umstand dem bei der Analyse von Bestattungen jedoch oftmals nur sekundär Beachtung gewidmet wird.
1.2 Bestattungen als Inszenierungen von Identität
Ein zentraler Aspekt ist die Bedeutung von Bestattungen in Hinblick auf das Verständnis von Identitäten und ihrer Konstruktion, der Verortung der bestattenden Gemeinschaft innerhalb des sie umgebenden sozialen Bezugsnetzes und damit auch von sozialen Differenzierungen in Abgrenzung zu anderen sozialen Gruppen.[2] Die Nutzung bestimmter Ausdrucksformen im Bestattungsvorgang – Bestattungsform, Grabanlage, Beigaben u. a. – durch die verschiedenste Aspekte von Identität, sozialen Verflechtungen, gesellschaftlichen Rahmenbedingungen und religiösen wie kultischen Vorstellungen dargestellt werden, sind mithin die Alleinstellungsmerkmale der Gräberarchäologie. Im Kontrast bspw. zur Siedlungsarchäologie, bei welcher der Großteil der erfassten Daten nicht ‚absichtlich‘ überliefert ist – Härke [1993; 1994] spricht hier in Anlehnung an Mühlmann [1938] und Leach [1954] von ‚funktionalen‘ Daten –, handelt es sich bei der durch das Gesamtkonstrukt einer Bestattung kommunizierten Aussage um ‚intentionale‘ Daten, die bewusst einen konkreten Sachverhalt präsentieren sollen; Kristina Jennbert [1988, S. 88] verwendet dafür im Schwedischen den Begriff ‚gravspråk‘ (‚Grabsprache‘). Diese ‚funktionalen‘ Daten innerhalb des Gesamtkomplexes ‚Grab‘ als statisches Endergebnis eines hochdynamischen, ritualisierten und intentionalen Bestattungsvorganges umfassen die materielle Elemente wie Beigaben – abseits ihrer symbolischen Bedeutung – sowie die anthropologischen Befunde [Härke 1993; Härke 1994; Härke 1997]. Damit stellen Bestattungen als unmittelbare Annäherung an ein Individuum und sein soziales Umfeld archäologisch den direktesten Zugang zu Vorstellungen von Identität und sozialer Differenzierung dar.
1.3 Materialitätskonzepte in der Gräberarchäologie
Die Blickweise auf und das Verständnis von Bestattungen als multidimensionale und von einer Reihe von Faktoren geprägte Handlung sowie die theoretischen Zugriffsmöglichkeiten der Gräberarchäologie haben sich in den letzten 50 Jahren weitreichend und innerhalb einzelner Forschungsumfelder[3] auch unterschiedlich verändert. Zunehmend werden immer mehr theoretische Konzepte aus anderen Forschungsdisziplinen wie bspw. der Soziologie in die Gräberarchäologie integriert, die neue Perspektiven und Erkenntnisse ermöglichen. Beispielhaft dafür zu nennen ist der Diskurs um Materialität, der über verschiedene Konzepte wie Agency[4] oder Affordance/Affordanz[5] einen neuen Zugriff auf das archäologische Fundmaterial und die dahinterliegenden sozialen, religiösen und politischen Dimensionen anbietet.
Ein weiteres aus der Materialitätsforschung stammendes Konzept – die Theorie des Embodiment – erlaubt neue Perspektiven auf einen bisher oftmals vernachlässigten Aspekt der intentionalen Daten von Bestattungen, den Körper des Bestatteten selber, über seine Funktion als Träger von Kleidung, Tracht oder anderen Grabbeigaben. Der Körper ist zwangsläufig der eigentliche Mittelpunkt des gesamten Konzeptes ‚Bestattung‘ und das zentrale Medium der Kommunikation zwischen Angehörigen und Lokalgesellschaft im Bestattungsritual und es wirkt unwahrscheinlich, dass nicht auch die genaue Positionierung des Toten im Grab einer ebenso spezifischen Bedeutung unterworfen war, wie die übrigen Aspekte der Bestattungszeremonie. Dieser Aspekt und seine Auswirkungen auf das Verständnis des gesamten Komplexes ‚Bestattung‘ soll im Folgenden nach einer allgemeinen Diskussion zur Gräberarchäologie anhand von einigen Fallbeispielen aus der skandinavischen Wikingerzeit genauer beleuchtet werden.
2. Ausgangssituation[6]
2.1 Forschungsgeschichte der Gräberarchäologie
Der klassischen, objektivistischen Deutung der in den 1960er/70er-Jahren entstandenen ‚New Archaeology‘ oder ‚Processual Archaeology‘ folgend[7] galt eine Bestattung als ein ‚Spiegel des Lebens‘, dessen methodische Analyse durch den Einsatz von klar strukturierten Methoden und Theorien aus Sozial- und Naturwissenschaften und quantitativen Verfahren[8] klare Einblicke zum Sozialstatus, der Identitätskonstruktion[9] und der Verortung des Bestatteten in der Sozialstruktur der Gesellschaft ermöglichte.[10] Als Reaktion auf diese positivistische, vermeintlich objektive und verallgemeinernde Sichtweise der ‚New Archaeology‘ entstand ab den 1980er Jahren[11] ausgehend von Hodder [1982a; 1982b; 1987a; 1987b] die ‚Contextual Archaeology‘ (oder ‚Postprocessual Archaeology‘) mit der Kernthese, dass alles menschliche Handeln in kontextgebundenen Symbolen Ausdruck findet, was eine individuellere und von subjektivistischen Sichtpunkten geprägte Interpretation archäologischer Befunde auf Grundlage eines weiten Konstruktes unterschiedlichster Theorien (bspw. Strukturalismus, Hermeneutik, Gendertheorie) notwendig mache.[12]
2.2 ‚Gräber als Zerrspiegel des Lebens‘
Dieses Verständnis von menschlichem Handeln als subjektivistische Symbolsprache war von besonderer Bedeutung für die Re-Evaluierung von Bestattungen als Ausdrucksform sozialer Identitäten und Differenzierungen. Basierend auf Leachs Annahme, dass Bestattungen eher eine Spiegelung des Sozialstatus der Angehörigen darstellen [Leach 1979, S. 122] und nicht die reale ‚social persona‘ [Saxe 1970, S. 4–12] des Toten, interpretiert die ‚Postpocessual Archaeology‘ Bestattungen nicht länger als ‚Spiegel des Lebens‘, in dem sich in Form von Beigaben und Grabkonstruktion die konkrete soziale, religiöse und kulturelle Realität manifestierte, sondern stattdessen als einen ‚Zerrspiegel des Lebens‘ [Härke 1997, S. 25]. Bestattungen bilden nicht (zwangsläufig) die Realität ab, „sondern sie reflektieren die idealisierten und geschönten Vorstellungen von dieser Realität und die Erwartungen der Beteiligten an sie.“ [Brather 2009, S. 248]. Das Grab ist damit das Endergebnis eines hoch komplexen und multidimensionalen Vorganges, der in einer nicht mehr nachvollziehbaren Intensität durch soziale, kulturelle und religiös-kultische Faktoren beeinflusst wurde.[13] Das betrifft Form und Lage des Grabes ebenso wie die Beigaben.[14] Beides ist nicht als passives, starres Bild zu sehen, als dass es im archäologischen Befund sichtbar wird, sondern als Ergebnis eines aktiven und öffentlichen Bestattungsrituals [Hodder 1982b, S. 152; Price 2010], bei dem der Verstorbene das Medium einer Kommunikation zwischen Angehörigen und Gesellschaft darstellt – „The dead do not bury themselves“ [Parker Pearson 2001, S. 84] – und welches nicht nur die Materialität (wie noch in der Methodik der ‚Processual Archaeology‘), sondern auch alle anderen Faktoren (wie z. B. der Arbeitsaufwand für die Grabanlage, die Soziotopographie des Grabes, die Lage der Funde im Grab und auch die Positionierung des Leichnams)[15] einbezieht.
2.3 ‚rites des passages‘ und soziale Konkurrenzsituation – Funktionen der Bestattung
Damit stellt sich die Frage zum einen nach den notwendigen und zum anderen nach den möglichen Funktionen einer Bestattung.[16] Auf einer profanen Ebene ist eine Bestattung die ‚Entsorgung‘ des toten menschlichen Körpers sowie die Möglichkeit für die Angehörigen Abschied zu nehmen und ihre Trauer auszudrücken. Zudem soll das Bestattungsritual mit den ‚rites des passages‘ auf der spirituellen, religiösen Ebene dem Verstorbenen einen sicheren Übergang und ein gutes Weiterleben im Jenseits ermöglichen und vermutlich auch mittels einer apotropäischen Funktion dafür sorgen, dass der Tote nicht in das Diesseits zurückkehrt und zu einer Gefahr für die Lebenden werden kann. Der religiöse Grundgedanke eines Weiterlebens im Jenseits ist dabei neben Saxes und Binford ‚social persona‘ nur einer von mehreren Faktoren, die sich im Bestattungsvorgang manifestieren. Neben diesen Parametern, die sich unmittelbar auf den zu Bestattenden beziehen – dessen sozialer Status sich durch die ‚rites des passages‘ der Bestattung als öffentliches Ritual im Tod verändern kann [Parker Pearson 2001, S. 22] –, impliziert eine Bestattung auf einer sozialen Ebene auch immer eine gesellschaftliche, sozio-politische Aussage und beinhaltet mit der Interaktion zwischen den Angehörigen des Verstorbenen und der übrigen Gesellschaft im Rahmen der öffentlichen Grablege auch eine soziale Dimension. Ähnlich wie Hochzeiten oder andere von einer Partei bzw. einem Familienverband ausgerichtete Festlichkeiten (bspw. Initiationsfeiern im Zuge der Adoleszenz) ist auch eine Bestattung als öffentliches Ereignis innerhalb der Lokalgemeinschaft zu sehen, durch dessen Ausgestaltung sich die Verantwortlichen besonders präsentieren können. Der Bestattungsvorgang ermöglicht damit die Inszenierung von sozialen Identitäten und dient der Konstruktion von sozialen Vorstellungen sowie der Legitimierung von Machtansprüchen und Status.[17]
2.4 Der Bedeutungskomplex der Grabbeigaben
Diese Komponente der Bestattung als ‚sozialer Konkurrenzsituation‘ [Childe 1947] zeigt sich neben Parametern wie dem Aufwand der Grabanlage und der ‚Soziotopographie‘ – der Lage des Grabes in Relation zu den übrigen Bestattungen oder der umgebenen rituellen oder soziopolitischen Landschaft – besonders in den Grabbeigaben[18]. Dabei kann es sich um ökonomische Ressourcen und/oder Symbole mit sozialer oder religiös-kultischer Bedeutung handeln, die durch die Bestattung (temporär bzw. in den meisten Fällen permanent [Kümmel 2008; Kümmel 2009]) einer weiteren Nutzung entzogen werden. Dies können beispielsweise Gegenstände mit religiöser Aussagekraft sein, bei denen jedoch zumeist unklar verbleibt, ob sie als potentielles religiöses Bekenntnis des Verstorbenen selber oder der Angehörigen zu werten sind, oder Statussymbole bzw. Machtmetaphern wie Waffen. Diese Artefakte müssen bei dem Versuch einer Auswertung der Bestattung zum einen in ihrem generellen kulturellen Kontext interpretiert werden.[19] Zum anderen muss die Bedeutung der Artefakte im konkreten Bestattungskontext und die mögliche(n) Intention(en) ihrer Beigabe gedeutet werden, deren Symbolik sich durch die Mitgabe in das Grab als Übergang zwischen den zwei Sphären ‚Diesseits/Jenseits‘ zudem verschieben kann.[20]
Die enorme Varianz denkbarer (multikausaler) Ursachen für Grabbeigaben zeigen Auflistungen bspw. bei Härke [2003a, S. 109–120] (auch Härke & Belinskij [2008]) und Staecker [2009, S. 482–484].
Ein Komplex von Gründen für die Beigabe bestimmter Artefakte bezieht sich primär auf die Person des Verstorbenen; Beigaben als religiös bedingte Ausstattung für das Jenseits, als nicht vererbbares Eigentum oder zur Beseitigung von unreinen Gegenständen bzw. Erinnerungsstücken, als Metaphern für das Leben des Toten aufgrund ihrer mnemonischen Eigenschaften, als Gaben an eine divine Entität, als Abschiedsgeschenke für den Toten, apotropäisch notwendige Artefakte oder als Bestandteile einer religiös-kultisch motivierten Totenfeier.
Ein zweiter Komplex von möglichen Intentionen bezieht sich nicht auf den Toten, sondern auf die Bestattenden, und ist weniger in einem religiösen oder kultischen Kontext zu betrachten, sondern als Mittel der sozialen Interaktion zwischen den Angehörigen als Kommunikator und der Gesellschaft als Rezipienten; ostentative Zerstörung von Reichtum (‚Potlatch‘) als Darstellung von Wohlstand und Status des Verstorbenen (und damit auch der Angehörigen), Relikte von ressourcenaufwendigen Totenfeiern oder Beigaben von Erbstücken bzw. lange tradierten Artefakten als bewusster, legitimitätsstiftender Bezug auf eine hervorgehobene Abstammung oder eine glorifizierte Vergangenheit.
Die Trennlinien zwischen diesen beiden Bereichen sind nicht klar zu ziehen, sondern differieren in der zumeist archäologisch nicht mehr nachvollziehbaren Intention im Moment des Bestattungsritus. Eine mnemonische Abschiedsgabe an den Verstorbenen kann z. B. aus Gründen der Trauer beigegeben werden, gleichzeitig aber auch als ostentative Darstellung von Reichtum beabsichtigt sein bzw. so gewertet werden und damit als ‚sozialer Wettbewerb‘ um Prestige und gesellschaftliche Stellung fungieren.
2.5 ‚Gräber als Spiegel des Lebens‘ – Probleme und Gegenargumente
Zudem können einige besondere Artefakte im Bestattungskontext als Rangabzeichen oder Statusmarker fungieren, die dem Verstorbenen symbolisch eine besondere, prestigeträchtige Funktion oder soziale Stellung in der Gesellschaft zuschreiben sollen. Gleichzeitig sollen sie dadurch auch das Ansehen der Angehörigen erhöhen und deren tatsächliche oder erwünschte soziale Position legitimieren. Besonders gilt dies über rein ökonomisch bedeutsame Ressourcen hinaus für Artefakte, die im Kontrast zur Verbreitung in der Lebenswirklichkeit deutlich eingeschränkt in den Bestattungen vorkommen und alleine schon durch diese Limitierung eine spezielle Bedeutung kommunizieren.[21] Relevant bei der Interpretation von Artefakten als Rangabzeichen oder Statusmarker ist dabei, dass die darin manifestierte Darstellung des Bestatteten nicht zwangsläufig die Realität widerspiegelt;[22] „Die Totenidentität entsprach nicht mehr der bisherigen Rolle im Leben, stand aber in reziproker Beziehung zur Struktur der Gesellschaft, aus der sie konstruiert wurde.“ [Hausmair 2013, S. 346].
Dies zeigt sich bspw. an der Beigabe von Werkzeugen oder anderen Artefakten, die auf eine bestimmte Profession hinweisen, wie Schmiedewerkzeuge oder Waagen und Gewichtssätze. Schon alleine die vergleichsweise geringe Anzahl solcher ‚Schmiedegräber‘ zeigt deutlich, dass sie nicht den realen Anteil von Schmieden in der Gesellschaft darstellen können, sondern die Beigabe von Werkzeugen – über die eindimensionale Darstellung einer Profession hinaus – eine abstraktere, symbolische Bedeutung gehabt haben muss [Brather 2005, S. 161; 2009, S. 260; Staecker 2009, S. 490–491].[23] Es ist eher davon auszugehen, dass diese Artefakte aufgrund ihrer kulturell geprägten Symbolfunktion[24] zumeist nach Foucault als Machtmetaphern zu deuten sind.[25] Das klassische Beispiel dafür ist die Machtmetaphorik von Waffen; militärisches Potential ist die grundlegende Form von Machtgenerierung und -erhalt, Waffen als dafür notwendiges Werkzeug repräsentieren als pars pro toto damit die kulturellen und sozialen Vorstellungen von Macht und Status, als zueinander reziproke Konsequenzen. Waffen werden daher aufgrund der ursprünglich mit ihnen verknüpften Macht durch Gewaltausübung als Symbole für generellen Status akzeptiert, auch vollkommen losgelöst von tatsächlicher militärischer Nutzung.[26]
2.6 Das Beispiel der Kinderkriegergräber in der skandinavischen Wikingerzeit
Dass die Beigabe von Waffen nicht primär als Beleg für eine faktische Kriegerrolle des Verstorbenen zu Lebzeiten zu sehen ist [Härke 1992],[27] zeigen komplette Waffenausstattungen für deutlich noch nicht waffenfähige Jungen. Exemplarische Beispiele dafür lassen sich aus der skandinavischen Wikingerzeit anführen. In einigen Gräbern des bedeutenden frühstädtischen Handelsplatzes von Birka im Mälarsee, Schweden, wurden Jungen der Altersgruppe Infans I–II mit Waffen bestattet, darunter ein etwa 6-jähriger Knabe mit einer Axt in Grab 503 [Staecker 2009, S. 485], und ein 10–14 Jahre alter Junge in Kammergrab 977 mit der vollständigen Ausrüstung und Bewaffnung eines Reiterkriegers [Gräslund 1998; Staecker 2009, S. 488], darunter ein (der Größe des Jungen angepasstes?) verkürztes Schwert [Arbman 1943, S. 403–404]. Besonders deutlich wird die Diskrepanz zwischen der durch die Beigaben inszenierten sozio-politischen Rolle und der Lebensrealität an einem weiteren Jungengrab mit Waffenbeigaben, Grab 505 von dem Gräberfeld von Ire, Hellvi sn, auf Gotland [Stenberger 1942; Stenberger 1961, S. 122–123; Thunmark-Nylén 2006, S. 600–608]. Der etwa 12-jährige Junge war zusammen mit einem Pferd und einem Hund bestattet und durch die Beigabe von Reitzubehör, zwei Lanzenspitzen und einem Schwert als Reiterkrieger in vendelzeitlicher Tradition inszeniert worden. Der etwa 150 cm große Junge wird das für einen Erwachsenen gefertigte Schwert mit einer erhaltenen Länge von 86,5 cm [Thunmark-Nylén 2000, S. 436] sicherlich nicht in einem Kampf geführt haben können, wie auch die Größenverhältnisse in der Grabungszeichnung [Stenberger 1942, S. 29] nahelegen. Die Inszenierung des verstorbenen Jungen als vollbewaffneter Reiterkrieger entsprach damit deutlich nicht der Lebensrealität,[28] sondern sollte ihn zum einen als Angehörigen einer über das männliche Ideal des Reiterkriegers definierten Elite ausweisen,[29] und zum anderen die soziale Rolle aufzeigen, die er als erwachsener Mann hätte einnehmen sollen.[30] Dementsprechend ist diese Inszenierung einer nicht der tatsächlichen Lebenswirklichkeit entsprechenden ‚Realität‘ auch als sozio-politische Aussage der Angehörigen zu verstehen, die dadurch ihre (vorgebliche oder tatsächliche) Zugehörigkeit zur sozialen Elite und mögliche Ansprüche auf eine soziale Führungsrolle ausdrücken wollten.
Die Auswahl der Beigaben resultiert damit aus unterschiedlichen und sich teilweise überschneidenden Motivationen [Härke 2003a, S. 120]. Unklar bleibt dabei der freie Handlungsspielraum abseits gesellschaftlich bestimmter bzw. erwarteter Parameter – „sozialen Restriktionen, kulturspezifischen Normen, Glaubensvorstellungen“ [Hausmair 2013, S. 46] – im Begräbnisprozess.
2.7 Zwischenfazit – Gräber als Transformation der Realität
Das in den Gräbern als Ergebnis eines Bestattungsrituals als aktive Handlung fassbare archäologische Material stellt demnach keinen Rest kausaler Prozesse bzw. statischer sozialer Relationen dar, sondern das Ergebnis einer kulturellen Transformation[31] bzw. das Resultat einer sozialen Interaktion der Angehörigen mit der Gesellschaft.[32] Bestattungsrituale sind aktive Semaphoren [Hofmann 2008, S. 360–362], die – beeinflusst von der sozialen Realität – auf diese Realität referieren,[33] mit dieser interagieren und damit – im Rahmen der ‚rites des passages‘ [van Gennep 1960][34] – eine notwendige neue soziale Realität als kollektives Identitätskonstrukt[35] und kulturelle Erinnerung schaffen.[36]
3. Bestattungen als Ressource
Damit fungieren Bestattungen in multidimensionaler Perspektive als kulturelle, materielle wie immaterielle Ressource.[37] Zum einen werden durch die Beigabe von Wertgegenständen, Statussymbolen oder ideologisch bedeutsamen Artefakten materielle Ressource im Bestattungskontext zumeist endgültig – in Einzelfällen nur temporär – der aktiven Nutzung entzogen. Es findet eine Vernichtung von Ressourcen statt, die zwangsläufig Auswirkungen auf den materiellen Wert und die symbolische Bedeutung der noch in der aktiven Nutzung verbliebenen Ressourcen hat. Das Ritual der Grabbeigaben führt damit zu einer Neudefinition des sozialen, politischen oder religiös-kultischen Kontextes und der strukturellen Bedeutung einzelner Ressourcen für die zugehörige Gesellschaft. Neben der ökonomisch naheliegenden Wertsteigerung von Edelmetallen durch deren künstliche Verknappung im Rahmen von Grabbeigaben (Schmuckbeigaben, Münzen o. ä.) können als Beispiel mnemonische Aspekte angebracht werden. Die Beigabe von Artefakten mit einer besonderen Objektbiographie oder einem hohem mnemonischen Wert – bspw. Erbstücke eines symbolischen oder konkreten Ahnen – steigert durch deren Deponierung im Grab die Bedeutung der sich noch im Umlauf befindlichen Erbstücke als verbleibende symbolische Anknüpfungspunkte an Traditionen und Identität.
Zum anderen ist das öffentliche Bestattungsritual bzw. im Anschluss das Grab selber als eine immaterielle Ressource zu sehen, die (primär) von den Angehörigen genutzt werden kann, um durch Referenzen auf die kollektive Erinnerung daran eine gemeinsame Identität zu konstruieren oder zu stärken und eine soziale Position zu legitimieren. Beispiele dafür wären Ahnen- oder Gründergräber, die als Legitimation für eine herausgehobene soziale Stellung einer Familie oder für Besitzansprüche auf Territorien genutzt werden können oder besonders aufwändige Bestattungen, die Reichtum und Führungsanspruch der Angehörigen demonstrieren sollen.
Ausgehend von diesem Verständnis einer Bestattung als immaterielle Ressource muss auch der menschliche Körper des Verstorbenen dem Konzept des Embodiment folgend als eine Ressource gesehen werden, die im Bestattungsritual – neben Beigaben und Lage, Ausstattung sowie Aufwand der Grabanlage – als ein Medium der multidimensionalen sozio-religiösen Kommunikation im Rahmen des Bestattungsvorganges fungieren kann und somit im Sinne des neukonzeptionalisierten Ressourcenbegriffes geeignet ist, Identität und soziale Relation zu konstruieren oder zu manipulieren.
4. Konzepte des Embodiment
4.1 Theorie des Embodiment
Das Konzept von Embodiment umfasst verschiedene Aspekte der Analyse von Funktion, Wahrnehmung und Inszenierung des menschlichen Körpers, denen gemeinsam ist, dass sie die klassische Trennlinie der Dualität zwischen Körper und Geist aufgeben [Barrett 2001; Hamilakis et al. 2002a][38] und den Körper nicht bloß als biologischen Träger von Verstand/Seele betrachten, sondern als Akteur, Medium und Projektionsfläche sozio-kultureller, religiöser und ideologischer Vorstellungen und Identitäten.[39] Der individuelle menschliche Körper stellt damit auf einer Mikroebene das ‚interface‘, die Kontaktfläche, zwischen allen anderen Studienobjekten in der Archäologie dar.[40] Generell können zwei Ansätze bei dem Verständnis von Embodiment‘ in der Archäologie unterschieden werden;[41] die ‚archaeology of the body‘ betrachtet den Körper als ein Objekt der Kultur, als ein Symbol oder Werkzeug, Medium oder Metapher. Die ‚archaeology of embodiment‘ betrachtet den Körper dagegen als ein Subjekt der Kultur. Eine Wahrnehmung und Erfahrung von Objekten ist nur über den Körper möglich [Csordas 1990; Hamilakis et al. 2002a; Hodder & Hutson 2003].
4.2 Archaeology of embodiment
Die ‚archaeology of embodiment‘ fokussiert auf die Perzeption der Umwelt durch den menschlichen Körper, was impliziert, dass jede Form von Wahrnehmung oder Erfahrung und Interaktion von und mit der Umgebung eine Form des Embodiment darstellt [Hamilakis et al. 2002b].[42] Der Körper ist damit das Medium bzw. ‚interface‘, über den der Verstand Materialität wie auch soziale Relationen erfährt. Beispielhaft lässt sich das Embodiment von Wahrnehmung und Erfahrung als ‚archaeology of senses‘[43] bei der Analyse von Monumentalbauten oder rituellen Landschaften[44] aufgreifen. Ein weiterer Fokus liegt zudem auf den integrativen (sensualen) Aspekten menschlicher Erfahrung wie Emotionen,[45] Erinnerung,[46] Identität[47] sowie konkreten körperliche Erfahrungen wie Nahrungsaufnahme,[48] Geburt,[49] Sex[50] oder Gewalt und Krieg.[51]
4.3 Archaeology of the body
Zu dem Bereich der ‚archaeology of the body‘ gehört zum einen die Definition des menschlichen Körpers als Werkzeug, was zwangsläufig zu einem ‚embodiment of mind‘ in Artefakten führt. Materielle Kultur deutet ausnahmslos auf die Präsenz und Zentralität des menschlichen Körpers in der physischen Produktion von Werten und damit auch auf einen Einschlag von Verstand, Wahrnehmung und Vorstellungen in der materiellen Kultur. Die Analyse von materieller Kultur stellt damit gleichzeitig auch die Analyse von menschlichem Embodiment in Artefakten dar [Kus 1992; Hodder & Hutson 2003].[52] Zum anderen ist – für das Verständnis von Bestattungen von besonderer Bedeutung – der menschliche Körper selber ein Artefakt.[53] Die klassischen Aspekte dieses Embodiment als Artefakt sind die naturwissenschaftlichen Analysen menschlicher Überreste – forensische Anthropologie, Bioarchäologie,[54] Paläopathologie[55] und Paläotrophologie.[56] Zudem kann durch die Präsentation oder Inszenierung des Mediums ‚Körper‘ eine soziale, kulturelle Identität konstruiert oder dargestellt werden.[57] Dieses ‚Embodiment von Persönlichkeit‘,[58] das den Körper von der universalen und biologischen Basis des Lebens hin zu einer kulturell variablen Entität zur Konstruktion, Repräsentation und Inszenierung von sozialen und religiösen Konzepten und Identitäten verwendet [Hamilakis et al. 2002a], ist über verschiedene Aspekte fassbar. Basierend auf den traditionellen Analysen von sozialen Rollen und Identitäten in der Bestattung[59] stellen Bestattungsriten eine relevante Form von Embodiment dar.[60] Die Behandlung des Körpers spiegelt in einem Mikrokosmos die menschlichen Wahrnehmungen und Vorstellungen sowie die (inszenierte) Persönlichkeit des Toten.[61] Embodiment von Persönlichkeit, sozialem Status und Identität zeigt sich zudem in Kleidung und Tracht[62] und Körpermodifikationen.[63] Darstellungen von menschlichen Körpern – Körperformen und -inszenierungen, Gestiken u. a. – zeigen auf dem menschlichen Körper als Projektionsfläche ein Embodiment von Körperbildern und -idealen,[64] das durch die Kombination von anthropomorpher Ikonographie und Materialität die Möglichkeit einer subjektiven Quintessenz bietet und für die Theorie von Embodiment von besonderer Relevanz ist [Joyce 2000; Hamilakis 1998; Hamilakis et al. 2002a; Lesure 2005].[65]
5. Embodiment in der Archäologie
5.1 Embodiment als Aspekt der Grabsprache
Neben dieser Nutzung des menschlichen Körpers als Projektionsfläche durch Tracht, Schmuck oder Körpermodifikation kann der Körper ganz konkret durch eine besondere Präsentation, Lage oder Position als Medium[66] für das Embodiment von sozialen oder politischen Identitäten fungieren.
Ebenso wie Grabbeigaben, die innere Gestaltung des Grabes, sowie alle immateriellen Handlungen, ist auch Embodiment als Grabsprache – also die Form der Niederlegung des Toten – nur für eine kurze Zeit während der Bestattungszeremonie sichtbar. Mit dem Verschließen des Grabes und dem Ende der Bestattung sind alle diese Aspekte nur noch durch die Erinnerungen und Überlieferungen der Beteiligten präsent. In wie weit eine Tradierung dieser Elemente der Bestattung außerhalb des Kreises der Angehörigen tatsächlich über einen längeren Zeitraum stattfand, lässt sich nur schwer entscheiden. Mehrphasige Bestattungsriten, die eine erneute Graböffnung erfordern, müssen als ‚allgemeine‘ Sitten der Totenbehandlung nicht zwangsläufig auch konkretes Wissen um die jeweilige Bestattung voraussetzen und Grabberaubung kann auch nur auf Wertgegenstände generell, und nicht auf ein konkretes Objekt fokussiert sein.[67] Ein Beispiel dafür, dass das Wissen um ein abweichendes Embodiment nicht zwangsläufig auch nach wenigen Generationen noch in der Lokalgemeinschaft präsent sein muss, zeigt eine Bestattung auf dem spätwikingerzeitlichen Gräberfeld von Kopparsvik beim späteren Visby auf Gotland; der Fußbereich des Grabes eines Mannes, der in einer teilweise ventralen Seitenlage bestattet worden war, wurde beim Ausheben einer späteren Grabgrube gestört. Offensichtlich in Unkenntnis der ursprünglichen Lage des Toten auf der Seite bzw. auf dem Bauch wurden die dislozierten Beine des Toten daraufhin sorgfältig in dorsaler Lage niedergelegt. Den Angehörigen der späteren Bestattung war anscheinend nicht mehr bewusst, dass dieser Tote einige Jahrzehnte zuvor nicht auf dem Rücken liegend bestattet worden war. Sie arrangierten zumindest die gestörten unteren Extremitäten daher so, wie es für sie üblich gewesen zu sein schien, trotz der Tatsache, dass ihre eigenen Verstorbenen in der neu ausgehobenen Grabgrube auf dem Bauch liegend bestattet wurden [Toplak 2016a, S. 99]. Möglicherweise ist dieser Befund dadurch beeinflusst, dass ein Teil der Bevölkerung um das Gräberfeld von Kopparsvik – dem Vorgänger des späteren Visby – aus externen Händlern bestand [Toplak 2016a, S. 7–14], so dass die beiden Bestattungen unter Umständen nicht innerhalb einer gemeinsamen Sozialgemeinschaft stattfanden. Bei weniger ‚alltäglichen‘, besonderen Bestattungen, die vermutlich auch ein größeres Publikum fanden,[68] ist dagegen davon auszugehen, dass das Wissen um die einzelnen Aspekte der Bestattung und damit die intendierten Aussagen der Grabsprache – Beigaben und Embodiment – auch länger im kollektiven Gedächtnis der Sozialgemeinschaft tradiert wurden. Möglicherweise müssen auch gerade immaterielle Elemente der Bestattungszeremonie – Grabreden, Gesänge, Tänze, rituelle Handlungen und Opfer – deutlich stärker auf ihre mnemonische Funktion zur Verdeutlichung und Erinnerung dieser Grabsprache hin betrachtet werden [Price 2010; Price 2012], besonders vor dem Hintergrund, dass aufwändige Bestattungszeremonien die Vernichtung von Ressourcen beinhalten bzw. selber eine einmalige, d. h. in der Form nicht reproduzierbare Ressource darstellen.
5.2 Der Körper als Medium
Neben Lage und Ausrichtung der Gräber kann auch die Körperhaltung des Bestatteten durch Abweichungen von der kulturell üblichen Norm im Bestattungsritual genutzt werden, um eine zusätzliche Bedeutungsebene zu präsentieren, bspw. durch die Blickrichtung des Toten oder die Lage der Hände in Relation zu Grabbeigaben.
Grundsätzlich muss bei Körperlage, Blickrichtung und Haltung bzw. Lage der Extremitäten immer eine mögliche post-funerale Veränderung durch taphonomische Faktoren bzw. Bioturbation in Erwägung gezogen werden – bspw. eine Verlagerung von Händen und Armen in eine ungewöhnliche Position oder ein temporales Kippen des Schädels, das zu einer Veränderung der ursprünglichen Blickrichtung führt.[69] Selbst eine Veränderung der Körperlage ist unter bestimmten Umständen durch taphonomische Prozesse möglich, so kann im Rahmen des Verwesungsprozesses der Körper aus einer Seitenlage in eine Bauchlage kollabieren, wenn der Leichnam in einem Hohlraum – bspw. in einem Sarg, einem Kammergrab oder einer Steinkiste – beigesetzt wurde und keine stützende Grabfüllung vorhanden ist.[70] In Fällen, in denen Lage und Körperhaltung der Toten jedoch deutlich von der üblichen Bestattungspraxis abweichen und nicht durch nachträgliche Störungen oder taphonomische Prozesse entstanden sein können, ist von einer bewussten Sonderbehandlung im Rahmen der Grablege auszugehen, die von der bestattenden Partei genutzt wurde, um eine bestimmte Intention auszudrücken. Kreuzförmig ausgebreitete Arme im Kontext frühchristlicher Bestattungen [Salin 1952, S. 21–222] stellen gerade im Zeitraum der Missionierung ein deutliches Glaubensbekenntnis der Angehörigen dar – ein Embodiment der Kreuzigung als zentrales Element der christlichen Eschatologie. Familiäre, soziale oder rechtlich bedeutsame Verbindungen können in Doppel- oder Mehrfachbestattungen[71] – über die Tatsache des vermutlich zeitgleichen Todes und der gemeinsamen Bestattung hinaus – durch einen körperlichen Kontakt der Toten besonders hervorgehoben werden. Dies lässt sich bei einer Reihe von Mehrfachbestattungen von Männern in der südwestdeutschen Merowingerzeit fassen, – bei denen durch eingehakte Arme oder Händehalten eine enge soziale Bindung bspw. im Rahmen des Gefolgschaftswesens[72] als eine mögliche Ursache für die gemeinsame Bestattung angeführt werden kann [Schneider 2008, S. 16–19] – oder bei zwei wikingerzeitlichen Doppelbestattungen von Mann und Frau in Kopparsvik, die aufgrund der liebevoll wirkenden Niederlegung – die Frau im Arm des Mannes – vermutlich als Ehepartner zu interpretieren sind [Toplak 2016a, S. 320].
5.3 Fallbeispiele – Embodiment zur Präsentation von Machtansprüchen
Als mögliche Beispiele für eine intendierte Nutzung der Körper der Verstorbenen für eine sozio-politische (oder unter Umständen auch religiös-kultische) Aussage können einige weitere Bestattungen aus Birka angeführt werden, in denen die Verstorbenen in Kammergräbern auf Stühlen sitzend beigesetzt worden sind [Gräslund 1980, S. 37–38; Price 2002, S. 134–141], vereinzelt mit Blickrichtung auf Siedlung und Hafen[73] im Kontrast zu der sonst vorherrschenden (süd)östlichen Blickrichtung von der Siedlung weg. Aufgrund der oftmals geringen Knochenerhaltung in den Gräbern von Birka sowie unter Berücksichtigung der möglicherweise durch taphonomische Prozesse veränderten Lage des Schädels basiert die angenommene ursprüngliche und bei der Bestattung intendierte Blickrichtung dabei auf der Ausrichtung der Kammergräber und der Lage der Waffen.[74] Eine Analyse der waffenführenden, mutmaßlichen Männerbestattungen in Kammergräbern – hauptsächlich in den Bereichen Hemlanden 1A–C sowie Norr om Borg 2A –, in denen sich die ursprüngliche Blickrichtung der Toten nachvollziehen lässt, zeigt, dass die Verstorbenen – bis auf die drei Gräber Bj 560, 850 und 986 – ausschließlich mit dem Blick von der Siedlung abgewendet in östliche oder südöstliche Richtung beigesetzt wurden. Diese Ausrichtung entspricht der in Birka dominierenden Orientierung auf einer West/Ost-Achse (etwa 85 % aller Körpergräber [Gräslund 1980, S. 84]). Unklar bleibt dabei, ob diese Ausrichtung im Kontrast zur oftmals fassbaren vorchristlichen Ausrichtung auf einer Nord/Süd-Achse bereits auf einen christlichen Einfluss zurückzuführen ist [Gräslund 1980, S. 26] bzw. aus anderen kultisch-religiösen Gründen resultiert, so dass die Blickrichtung von Siedlung und Hafen weg vermutlich nicht intendiert, sondern der Topographie der Insel geschuldet ist, oder ob die Toten (aus möglicherweise apotropäischen Gründen) gezielt mit Blick von der Siedlung weg hin zur Inselmitte bestattet wurden. Eine interessante Passage, welche die Bedeutung der Blickrichtungen bei Bestattungen in einem literarischen Kontext aufgreift, findet sich in der altnordischen Sagaliteratur.[75] Die Aussagekraft der erst ab dem 13. Jh. auf Island verschriftlichten Íslendingasögur (‚Isländer-‘ oder ‚Familiensagas‘) für kulturelle oder religiös-kultische Aspekte der skandinavischen Wikingerzeit des 8.–11. Jh. ist aufgrund der deutlichen zeitlichen Diskrepanz sowie der primären Funktion der Sagas als literarische Werke enorm eingeschränkt. Die Íslendingasögur schildern – verfasst in einer christlichen mittelalterlichen Umgebung – primär fiktionale Handlungen, oftmals mit Bezug zur zeitgenössischen gesellschaftlichen Situation im Island des 13./14. Jh., die in einem glaubwürdig erscheinenden historischen Kontext – zumeist vor der Christianisierung Islands um das Jahr 1000 herum – präsentiert werden. Dabei werden mündliche Überlieferungen, kulturelle Traditionen und literarische Fiktion vermischt. Die zumeist anonym überlieferte altnordische Sagaliteratur stellt damit keine (ereignis-)historische Geschichtsschreibung dar, weder in ihrer Form noch in der Intention ihrer Niederschrift. Unter der Voraussetzung einer Stabilität und Kontinuität abstrakter gesellschaftlich-sozialer und kultureller Paradigmen dem Konzept der ‚longue durée‘ erscheint es mit der notwendigen Quellenkritik jedoch möglich, die Schilderungen in der Sagaliteratur als Reflexionen mentalitätsgeschichtlicher Strukturen der altnordischen Kultur zu interpretieren und auf mögliche Erklärungsansätze für archäologische oder historische Befunde zu untersuchen.[76] In der Laxdœla saga, einer Íslendingasaga, wird ein Mann namens Víga-Hrapp auf eigenen Wunsch stehend in einer Grube unter der Tür des Küchenhauses bestattet,[77] um auch nach dem Tod seine Wirtschaft überblicken zu können.[78] Diese ‚wachende‘ Positionierung der Verstorbenen in einigen Kammergräbern in Birka mit Blickrichtung zum Hafen bzw. über das Siedlungsareal der ‚svarta jorden‘ (Bj 560, 850, 986) könnte der Passage aus der Laxdoela saga folgend als Darstellung einer über den Tod hinausreichende Kontrolle und damit als machtpolitische Inszenierung der Angehörigen verstanden werden. Möglicherweise wurden in diesen Gräbern Individuen bestattet, die innerhalb der administrativen Struktur des Handelsplatzes und der Siedlung von Birka besondere Funktionen innehatten, oder deren Angehörige durch diese besonderen Bestattungen ihrer Verstorbenen einen Anspruch auf eine solche soziale Rolle inszenieren wollten. Dabei könnte es sich um alt eingesessene Familien handeln, die nicht nur am Handel vor Ort partizipierten, sondern unter Umständen auch eine zentrale Rolle oder eine Kontrollfunktion der Handelsaktivitäten innehatten.
Ein ähnlicher Aspekt lässt sich beispielhaft an zwei Frauenbestattungen auf dem Gräberfeld von Kopparsvik aufzeigen [Toplak 2016a]. Die beiden reichsten Gräber[79] des gesamten Gräberfeldes lagen deutlich separiert an der nördlichen Spitze des Bestattungsareales, unmittelbar südlich des wikingerzeitlichen Hafens der Vorgängersiedlung von Visby beim heutigen Almedalen. Bei der Anfahrt von See her wird dieser Teil des Gräberfeldes mit den vermutlich oberirdisch markierten Gräbern als erstes in Sicht gekommen sein. Diese exponierte, ‚soziotopographisch‘ bedeutsame Lage der beiden auffallend reich ausgestatteten Gräber mit Blickrichtung auf den frühen Hafen als sich etablierender Handelsplatz mit überregionaler Bedeutung war mit Sicherheit nicht zufällig gewählt, sondern kann als Hinweis auf eine besondere soziale Stellung der beiden Frauen gewertet werden. Möglicherweise sollte durch die Lage der Bestattungen – ähnlich wie bei den oben angeführten Beispielen von Birka – eine Art von Besitzanspruch oder die Kontrolle der Handelsaktivitäten durch die beiden Verstorbenen zu Lebzeiten bzw. in Folge durch deren Angehörige (re)präsentiert werden [Toplak 2016a, S. 44].
6. Embodiment der Abweichung
6.1 ‚deviant burials‘ und ein Embodiment von Exklusion
Ein interessanter Sonderfall für die Analyse von Gräbern mit Hinblick auf soziokulturelle und religiöse Hintergründe tritt ein, wenn Bestattungen durch zumeist als pejorativ intendiert zu wertendes Embodiment deutliche Abweichungen von der erwarteten Norm[80] zur Exklusion bzw. Marginalisierung von Individuen oder ganzen Sozialverbänden genutzt werden. Oftmals geschieht dies durch eine Form (oder eine Reihe) von Sonderbehandlungen des Körpers des Verstorbenen, durch Fixierung, partielle Zerstörung oder eine abweichende Lage oder Haltung des Leichnams, eine Nutzung des Körpers als Medium oder Artefakt und damit ein Embodiment marginalisierender sozialer, religiöser oder kultischer Aspekte in den menschlichen Körper. In der Forschung werden diese ‚atypischen Bestattungen‘ oder ‚Sonderbestattungen‘ unter dem inzwischen meist als (ab-)wertend begriffenem Term ‚deviant burials‘ subsumiert.[81]
Als Ursache für die Nutzung einer Bestattung als Medium zur Inszenierung einer ‚deviant social persona‘ [Saxe 1970, S. 10–12] durch eine intendierte Abweichung oder Inversion der üblichen Bestattungssitten – bspw. durch Bauchlage im Kontrast zur üblichen Bestattung auf dem Rücken, Enthauptung oder anderweitige Verstümmelung im Kontrast zur Unversehrtheit des Körpers – wird in der Forschungsliteratur klassischerweise soziales oder rituelles Fehlverhalten angeführt. Dieses verlangte entweder eine demonstrative postmortale Sanktionierung des Toten, bspw. bei besonderen durch die Todesstrafe geahndeten Verbrechen (fassbar an einer großen Anzahl sog. ‚execution cemeteries‘ im angelsächsischen England[82]), Suizid oder dem Verletzen anderer Tabus. Eine zweite Ursache stellte möglicherweise ein nicht-normatives Verhalten zu Lebzeiten oder besondere Todesumstände[83] dar, welche in einem ‚bad death‘ und damit einhergehenden einem ‚dangerous dead‘ resultierten, der als Gefahr für die Lebenden betrachtet wurde und daher einen besonderen apotropäischen Ritus erforderte.[84]
6.2 Überinterpretation von Abweichung
Die grundsätzliche Problematik dieser Deutung ist eine oftmals monokausale,[85] dem aktuellen Zeitgeist geschuldete, tendenziöse Überinterpretation [Aspöck 2008, S. 28] der Intention der Bestattenden auf Grundlage einer bestimmten Vorstellung von ‚Norm‘ und einem modernen, christlich geprägten Verständnis von Pietät und Totenfürsorge[86] – sowie möglicherweise auch einem unterschwelligen Wunsch nach einem abweichenden, spektakulären Befund – ohne dass eine fallgenaue, kontextualisierte Analyse des jeweiligen vorgeblichen ‚deviant burial‘ vorgenommen wird; oftmals werden dabei einzelne Faktoren, wie z. B. eine Dislozierung des Schädels oder eine verdrehte bzw. wie gefesselt wirkende Körperhaltung des Toten, subjektiv als Parameter einer negativ intendierten Sonderbehandlung des Toten interpretiert, ohne diese Faktoren im archäologischen Befund – bspw. durch Schnittspuren im Knochenmaterial oder Reste von Fesseln – nachweisen zu können oder andere Erklärungsansätze wie taphonomische Prozesse oder eine Bestattung in einem Leichentuch in Erwägung zu ziehen [Toplak 2016a, S. 312–313].
6.3 Abweichung als Norm
Dabei muss zum einen zusätzlich berücksichtigt werden, dass ein Grab nur das statische Endergebnis eines aktiven und ritualisierten dynamischen Bestattungsvorganges darstellt und mögliche Riten und Behandlungen des Toten während der Bestattungsriten im archäologischen Befund nicht (mehr) zwangsläufig sichtbar sein müssen. Auch bei ‚normalen‘ Gräbern können im Rahmen der Bestattungszeremonie subjektiv ‚deviant‘ wirkende Sonderbehandlungen ausgeführt worden sein, die im archäologischen Kontext jedoch keine Spuren mehr hinterlassen haben.[87] Zum anderen stellt sich die Frage, ob nicht auch von der durch den Ausgräber erwarteten Norm abweichende atypische Bestattungsformen als primär quantitativ selteneres Element des Repertoires normativer und zulässiger Grabsitten gesehen werden müssen.[88] Aus der skandinavischen Wikingerzeit fehlen bspw. Bestattungen von Kindern weitestgehend,[89] so dass eine ganze Bevölkerungsgruppe nicht über die ‚normalen‘ Bestattungen erfasst wird, sondern ‚abweichend‘ bestattet wurde.[90]
6.4 Abweichungen zur Inszenierung einer eigenständigen Identität
Einige Fallstudien legen darüber hinaus nahe, dass eine Abweichung von den normativen Bestattungssitten auch eine wertneutral oder sogar positiv intendierte Bedeutungsverschiebung erfahren kann. Das klassische Beispiel dafür ist die Bestattung des fränkischen Pippin des Jüngeren, der auf eigenen Wunsch als Zeichen der Buße in Bauchlage bestattet wurde [Brather 2007, S. 113; Schmitz-Esser 2014, S. 603–605]. Ausgehend von dieser expliziten Nutzung der Bauchlage als christlichem Demutsgestus muss bei einer ganzen Reihe von ähnlichen Befunden der negative Charakter der Bauchlage als ein Aspekt von ‚deviancy‘ hinterfragt werden.[91] Ein deutliches Beispiel dafür ist das bereits angeführte spätwikingerzeitliche Gräberfeld von Kopparsvik auf Gotland mit einer enorm hohen Anzahl von Bestattungen in Bauchlage, die keine Anzeichen von negativer Sonderbehandlung aufweisen. Ausgehend von der Bestattung Pippins können die Bestattungen in Bauchlage in Kopparsvik als positiv intendierter christlicher Demutsgestus gedeutet werden, der möglicherweise in Verbindung mit dem bei der Christianisierung Skandinaviens vorkommenden Ritus der Primsegnung stand und bei Personen Anwendung fand, die sich bereits mit der Primsegnung zum Christentum bekannt hatten, aber vor dem Sakrament der Taufe und der damit einhergehenden Aufnahme in die christliche Gemeinschaft verstorben waren [Toplak 2016a; 2018a, S. 48–50].
Damit erlauben gerade aufgrund eines besonderen Embodiments des toten Körpers atypische Bestattungen – entweder als Möglichkeit der Exklusion unerwünschter Individuen oder Marginalisierung von Sozialgruppen (‚deviant burials‘) bzw. im umgekehrten Fall durch demonstrative Inversion der üblichen Bestattungssitten zur wertfreien oder positiven Konstruktion einer abgrenzenden Identität[92] daher im Kontrast zu den ‚normierten Bestattungen‘ weitreichende Einblicke in Konstruktion und Selbstverständnis von sozialer Identität und Differenzierung. Beispiele dafür sind die vermutlich als Gräber von Katechumen zu interpretierende Bestattungen in Bauchlage auf dem Gräberfeld von Kopparsvik, die auf eine besondere Stellung innerhalb der frühchristlichen Gemeinde sowie auf eine Abgrenzung gegen die zu Beginn des 11. Jh. noch vorherrschenden heidnischen Bräuche hinweisen.
6.5 Die Ambivalenz der Abweichung – Das Beispiel von Bjärs
Vor dem Hintergrund von Embodiment durch möglicherweise apotropäisch intendierte Manipulationen des toten Körpers im Bestattungsritual ist ein weiteres Grab von der schwedischen Insel Gotland von Interesse. Auf dem Gräberfeld von Bjärs, Hejnum sn, wurde in Grab 18 in der Vendelzeit ein hochgewachsener adulter/maturer Mann mit Waffen – kurzes Hiebschwert, Messer sowie Axt – und Pferd oder Hund beigesetzt [Nordin 1891, S. 19–21]. Der besondere Aspekt an dieser Bestattung ist die Lage des Toten auf dem Bauch, die Position zweier größerer Kalk- bzw. Granitsteine auf dem Kopf des Toten, die den Schädel durch ihr Gewicht zerdrückt haben, sowie die Beigabe von Hiebschwert und Messer, die horizontal auf den Rücken des Toten gelegt wurden – drei Aspekte, die traditionell als negativ intendierte, apotropäische Sonderbehandlungen gewertet werden. Aufgrund des geringen Publikationsstandes – die Ausgrabungen stammen von 1885 und die Gräber wurden nur in einem kurzen Aufsatz beschrieben, der nahezu wortgleich mit der ursprünglichen Grabungsdokumentation ist – lässt sich allerdings nicht sicher erschließen, ob die Steine intendiert direkt auf den Kopf des Toten deponiert (oder möglicherweise sogar geworfen) wurden, geologisch bedingt oder Teil einer Grababdeckung waren – entlang der westlichen Längsseite des Grabes fanden sich einzelne aufgestellt Kalksteinplatten, die möglicherweise die Reste einer umfassenden Steinkiste darstellen.[93] Ebenso kann der kurzen Beschreibung des Grabes und der Auflistung der Funde nicht entnommen wurden, ob Hiebschwert und Messer in einer Scheide auf den Rücken des Toten gelegt wurden, oder die blanken Klingen getrennt von den Scheiden[94] bzw. ohne Scheide[95] beigegeben worden waren.[96] Letzteres würde auf eine apotropäische Funktion der Klingen hindeuten, die den Toten symbolisch im Grab fixieren und ein Wiederauferstehen verhindern sollten,[97] eine Interpretation, die auch für eine intendierte Deponierung der beiden Steine sowie für die (der Beschreibung des Grabes nach eindeutige und absichtliche) Bauchlage anzunehmen ist. Die quellenkritisch problematische Ausgangssituation des ‚Krieger‘-Grabes von Bjärs zeigt zum einen die Ambivalenz in den Interpretationsmöglichkeiten verschiedenster Aspekte im Bestattungskontext bei missverständlichen oder unvollständigen Grabungsdokumentationen und -publikationen. Zum anderen deutet der Befund darauf hin, dass innerhalb eines Bestattungsrituales auch – in ihrer Intention – divergente und widersprüchliche Handlungen möglich sind, die aufzeigen, wie komplex und vielschichtig das Bestattungsritual schlussendlich sein kann. Im Fall des ‚Kriegers‘ von Bjärs lassen sich die Befunde unter dem Vorbehalt, dass Bauchlage und Position von Waffen und Steinen eine apotropäische Intention hatten, so deuten, dass sich das in der Bestattung manifestierte soziale Ansehen des Mannes zu Lebzeiten (bzw. der Status seiner Angehörigen), das eine Beigabe der Waffen erforderte, und die Furcht vor einer, durch apotropäische und despektierlich wirkende Handlungen zu verhindernde, mögliche Wiederkehr des Verstorbenen nicht zwangsläufig gegenseitig ausschließen. Möglicherweise waren in diesem konkreten Fall aufgrund von bestimmten, als unrein empfundenen Todesumständen (‚bad death‘), apotropäische Maßnahmen als notwendig erachtet worden. Dies könnte eine ansteckende Krankheit, ein plötzlicher und unerklärlicher Tod oder eine als schmählich empfundene tödliche Verletzung – bspw. hinterrücks oder wehrlos erschlagen – gewesen sein. Anthropologische Daten zu dem Skelett, die eine konkrete Aussage über die Todesursache erlauben würden, liegen jedoch über das männliche Geschlecht, die Körperhöhe und eine grobe Einordnung in die Altersgruppe ‚adult‘/‚matur‘ hinaus nicht vor. Dennoch war der Verstorbene durch die Beigabe der Waffen als Angehöriger einer höheren sozialen Schicht inszeniert worden. Damit zeigt sich zum einen erneut die Diskrepanz zwischen Diesseits und Jenseits, bei der die Identität der ‚social persona‘ innerhalb der Lebensrealität des Diesseits durch Parameter wie die Todesumstände zu einer neuen Identität im Tod (‚social persona in death‘) transformiert werden kann. Zum anderen weist der Befund von Bjärs exemplarisch die Komplexität und Multidimensionalität von sich teilweise überschneidenden oder widersprechenden Parameter im Bestattungsritual auf.
7. Aussicht – Embodiment und andere Materialitätskonzepte in der Gräberarchäologie
Während der Ansatz der ‚New Archaeology‘ eine positivistisch simple Relation zwischen Sozialstatus des Toten und Ausprägung der Bestattung annahm und damit eine objektive Identifikation von konkreten sozialen Identitäten im Grabkontext möglich erscheinen ließ, zeigen die auf Grundlage der ‚Contextual Archaeology‘ etablierten Theorien und Forschungen die Schwierigkeiten einer reduktiven Annäherung an diese Konzepte auf.[98] Die Symbolsprache der Bestattungszeremonie – Kristina Jennberts ‚gravspråk‘, die ‚Sprache der Bestattung‘ – als Element des ‚Habitus‘[99] muss kontextualisiert und dechiffriert werden[100] und die besondere Funktion von Bestattungen als Ausdrucksform persönlicher Intentionen und Medium gesellschaftlicher Metamorphosen berücksichtigt werden, um Rückschlüsse auf die dynamischen und durch jede Art der sozialen Interaktionen (wie eben Bestattungen) neu verhandelten und konstruierten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu erhalten, die ihrerseits auf soziale Spannungen und Veränderungen sowie vertikale oder horizontale Differenzierungen verweisen.[101] Der zunehmende Einbezug verschiedenster theoretischer Konzepte – besonders das aus der soziologischen Materialitätsforschung übernommene Embodiment – erlaubt neue und geschärfte Perspektiven auf das komplexe sozio-politische wie religiös-kultische vielschichtige System der Bestattungssitten als eine der symbolhaftesten wie auch emotional mit am bedeutsamsten Handlungen der menschlichen Natur.[102]
Literatur
Aðalbjarnarson, B. (ed.) 1941, Heimskringla. I, Reykjavík.
Agarwal, S. C. & Glencross, B. A. 2011, Social Bioarchaeology, Oxford, UK.
Aldhouse-Green, M. J. 2000, An archaeology of images. Iconology and cosmology in Iron Age and Roman Europe, London.
Amundsen-Meyer, L., Engel, N. & Pickering, S. (eds.) 2010, Identity Crisis. Archaeological Perspectives on Social Identity. Proceedings of the 42nd Annual Chacmool Archaeology Conference, Calgary.
Andrén, A. 1993, 'Doors to the other worlds. Scandinavian death rituals in Gotlandic perspectives', Journal of European Archaeology 1, 33–56.
Arbman, H. 1943, Birka I. Die Gräber, Uppsala.
Arcini, C. 2003, Åderförkalkning och portvinstår. Välfärdssjukdomar i medeltidens Åhus, Stockholm.
Arcini, C. 2005, 'The Vikings bare their filed teeth', American journal of physical anthropology 128, 727–733.
Arcini, C. 2016, 'Epidemics in a social context', in: ed P. Lagerås, Environment, society and the black death. An interdisciplinary approach to the late-medieval crisis in Sweden, Oxford, 157–160.
Arcini, C. & Jacobsson, B. 2008, 'Vikingarna från Vannhög', Ale. Historisk tidskrift för Skåneland 1, 1–14.
Arcini, C. & Price, T. D. 2016, 'Living conditions in times of plague', in: ed P. Lagerås, Environment, society and the black death. An interdisciplinary approach to the late-medieval crisis in Sweden, Oxford, 104–139.
Arnold, B. 2008, '»Reading the Body«. Geschlechterdifferenz im Totenritual der frühen Eisenzeit', in: eds C. Kümmel, B. Schweizer & U. Veit, Körperinszenierung – Objektsammlung – Monumentalisierung. Totenritual und Grabkult in frühen Gesellschaften. Archäologische Quellen in kulturwissenschaftlicher Perspektive, Münster, 375–396.
Aspöck, E. 2008, 'What actually is a 'Deviant Burial'? Comparing German-Language and Anglophone Research on 'Deviant Burials'', in: ed E. M. Murphy, Deviant burial in the archaeological record, Oxford, 17–34.
Assmann, A. 1986, '»Opting in« und »Opting out«. Konformität und Individualität in den poetologischen Debatten der englischen Aufklärung', in: eds H. U. Gumbrecht & K. L. Pfeiffer, Stil. Geschichten und Funktionen eines kulturwissenschaftlichen Diskurselementes, Frankfurt a. M., 127–143.
Assmann, J. 1988, 'Kollektives Gedächtnis und kulturelle Identität', in: eds J. Assmann & T. Hölscher, Kultur und Gedächtnis, Frankfurt a. Main, 9–19.
Assmann, J. 1992, Das kulturelle Gedächtnis, München.
Assmann, J. 2000, Religion und kulturelles Gedächtnis, München.
Auler, J. (ed.) 2008, Richtstättenarchäologie, Dormagen.
Auler, J. (ed.) 2010, Richtstättenarchäologie 2, Dormagen.
Auler, J. (ed.) 2012, Richtstättenarchäologie 3, Dormagen.
Barnes, B. 2000, Understanding agency. Social theory and responsible action, London.
Barrett, J. C. 1994, Fragments from antiquity. An archaeology of social life in Britain, 2900 - 1200 BC, Oxford.
Barrett, J. C. 2001, 'Agency, the Duality of Structure, and the Problem of the Archaeological Record', in: ed I. Hodder, Archaeological Theory Today, Cambridge, 141–164.
Bauer, A. A. 2002, 'Is what you see all you get? Recognizing meaning in archaeology', Journal of Social Archaeology 2 (1), 37–52.
Beausang, E. 2013, 'Childbirth in prehistory. An introduction', European Journal of Archaeology 3 (1), 69–87.
Bierbrauer, V. 2004, 'Zur ethnischen Interpretation in der frühgeschichtlichen Archäologie', in: ed W. Pohl, Die Suche nach den Ursprüngen. Von der Bedeutung des frühen Mittelalters, Wien, 45–84.
Binford, L. R. 1962, 'Archaeology as Anthropology', American Antiquity 28 (2), 217–225.
Binford, L. R. 1965, 'Archaeological Systematics and the Study of Culture Process', American Antiquity 31 (2), 203–210.
Binford, L. R. 1971, 'Mortuary practices: their study and potential', in: ed J. A. Brown, Approaches to the Social Dimensions of Mortuary Practices, Washington, DC, 6–29.
Binford, L. R. (ed.) 1972a, An Archaeological Perspective, New York, London.
Binford, L. R. 1972b, 'Archaeology as Anthropology', in: ed L. R. Binford, An Archaeological Perspective, New York, London, 20–32.
Blischke, J. 2000, 'Die Sprache der Toten. Grabbeigaben und ihr gesellschaftlicher Kontext', Mitteilungen der Berliner Gesellschaft für Anthropologie 21, 29–36.
Bloch, M. 1988, 'Death and the Concept of Person', in: eds S. Cederroth, C. Corlin & J. Lindstöm, On the Meaning of Death. Essays on Mortuary Rituals and Eschatological Beliefs, Uppsala, Stockholm, 11–29.
Borić, D. & Robb, J. E. 2008, 'Body theory in archaeology', in: eds D. Borić & J. E. Robb, Past Bodies. Body-Centered Research in Archaeology, Oxford, 1–8.
Bourdieu, P. 1993, Sozialer Sinn. Kritik der theoretischen Vernunft, Frankfurt a. M.
Boyd, B. 2002, 'Ways of eating/ways of being in the Later Epipalaeolithic (Natufian) Levant', in: eds Y. Hamilakis, M. Pluciennik & S. Tarlow, Thinking through the body. Archaeologies of corporeality, New York, 137–152.
Brather, S. 2000, 'Ethnische Identitäten als Konstrukte der frühgeschichtlichen Archäologie', Germania 78, 139–177.
Brather, S. 2002, '„Ethnische Gruppen“ und „archäologische Kulturen“. Identität und Sachkultur in der archäologischen Forschung', Das Altertum 47, 111–126.
Brather, S. 2004, Ethnische Interpretationen in der frühgeschichtlichen Archäologie. Geschichte, Grundlagen und Alternativen, Berlin.
Brather, S. 2005, 'Alter und Geschlecht zur Merowingerzeit. Soziale Strukturen und frühmittelalterliche Reihengräberfelder', in: ed J. Müller, Geschlecht und Alter in ur- und frühgeschichtlichen Gesellschaften, Bonn, 157–178.
Brather, S. 2007, 'Wiedergänger oder Vampire? Bauch- und Seitenlage bei westslawischen Bestattungen des 9.–12. Jh.', in: eds G. H. Jeute, J. Schneeweiß & C. Theune, Aedificatio terrae. Beiträge zur Umwelt- und Siedlungsarchäologie Mitteleuropas. Festschrift für E. Gringmuth-Dallmer, Rahden/Westfalen, 109–117.
Brather, S. 2008a, 'Bestattungsrituale zur Merowingerzeit – Frühmittelalterliche Reihengräber und der Umgang mit dem Tod', in: eds C. Kümmel, B. Schweizer & U. Veit, Körperinszenierung – Objektsammlung – Monumentalisierung. Totenritual und Grabkult in frühen Gesellschaften. Archäologische Quellen in kulturwissenschaftlicher Perspektive, Münster, 151–177.
Brather, S. 2008b, 'Kleidung, Bestattung, Ritual. Die Präsentation sozialer Rollen im frühen Mittelalter', in: ed S. Brather, Zwischen Antike und Spätmittelalter. Archäologie des 4. bis 7. Jahrhunderts im Westen, Berlin, New York, 237–273.
Brather, S. 2009, 'Memoria und Repräsentation. Frühmittelalterliche Bestattungen zwischen Erinnerung und Erwartung', in: eds S. Brather, D. Geuenich & C. Huth, Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Festschrift für Heiko Steuer zum 70. Geburtstag, Berlin, 247–284.
Brather, S. 2010, 'Bestattungen und Identitäten: Gruppierungen innerhalb frühmittelalterlicher Gesellschaften', in: eds W. Pohl & M. Mehofer, Archaeology of Identity – Archäologie der Identität, Wien, 25–49.
Brather, S. & Wotzka, H.-P. 2006, 'Alemannen und Franken? Bestattungsmodi, ethnische Identitäten und wirtschaftliche Verhältnisse zur Merowingerzeit', in: eds S. Burmeister & N. Müller-Scheeßel, Soziale Gruppen – kulturelle Grenzen. Die Interpretation sozialer Identitäten in der Prähistorischen Archäologie, Tübingen, 139–224.
Brown, J. A. 1981, 'The search for rank in prehistoric burials', in: eds R. Chapman, I. Kinnes & K. Randsborg, The archaeology of death, Cambridge, 24–39.
Brumfiel, E. M. 1996, 'Figurines and the Aztec state. Testing the effectiveness of ideological domination', in: ed R. P. Wright, Gender and archaeology, Philadelphia, 143–166.
Brumfiel, E. M. 2000, 'On the Archaeology of Choice. Agency Studies as a Research Stratagem', in: eds M.‐A. Dobres & J. E. Robb, Agency in Archaeology, London, 249–256.
Buckberry, J. 2008, 'Off With Their Heads. The Anglo-Saxon Execution Cemetery at Walkington Wold, East Yorkshire', in: ed E. M. Murphy, Deviant burial in the archaeological record, Oxford, 148–168.
Burmeister, S. 2000, 'Die ethnische Deutung in der Urgeschichtsforschung. Zum Stand der Diskussion', Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 41, 241–260.
Burmeister, S. 2009, '»Codierung/Decodierung«. Semiotik und die archäologische Untersuchung von Statussymbolen und Prestigegütern', in: eds B. Hildebrandt & C. Veit, Der Wert der Dinge. Güter im Prestigediskurs, München, 73–102.
Burmeister, S. 2013, 'Migration und Ethnizität. Zur Konzeptualisierung von Mobilität und Identität', in: eds K. H. Eggert & U. Veit, Theorie in der Archäologie. Zur jüngeren Diskussion in Deutschland, Tübingen, 229–267.
Butler, J. 1990, Gender trouble. Feminism and the subversion of identity, New York.
Butler, J. 1993, Bodies that matter. On the discursive limits of "sex", New York.
Butler, J. 1997, Excitable speech. A politics of the performative, New York.
Bynum, C. 1995, 'Why All the Fuss about the Body? A Medievalist's Perspective', Critical Inquiry 22 (1), 1–33.
Callinicos, A. 1988, Making History. Agency, Structure, and Change in Social Theory, Ithaca.
Campbell, S., Meynell, L. & Sherwin, S. (eds.) 2009, Embodiment and agency, University Park.
Carman, J. (ed.) 1997, Material harm. Archaeological studies of war and violence, Glasgow.
Chapman, J. 2002, 'Theoretical archaeology in Britain in the late 20th century – An overview', in: eds P. F. Biehl, A. Gramsch & A. Marciniak, Archäologien Europas/Achaeologies of Europe. Geschichten, Methoden und Theorien/History, Methods and Theorie, Tübingen, 225–237.
Cherryson, A. K. 2008, 'Normal, Deviant and Atypical. Burial Variation in Late Saxon Wessex, c. AD 700–1100', in: ed E. M. Murphy, Deviant burial in the archaeological record, Oxford, 115–130.
Childe, V. G. 1947, The dawn of European civilization, London.
Christensen, A. F. & Winter, M. 1997, 'Culturally modified skeletal remains from the site of Huamelulpan, Oaxaca, Mexico', International Journal of Osteoarchaeology 7 (5), 467–480.
Christophersen, A. 1982, 'Arkeologi, ideology og objektivitet – et stridsspørsmål', Fornvännen 77, 141–147.
Cohen, J. J. & Weiss, G. (eds.) 2003, Thinking the limits of the body, Albany.
Conkey, M. W., Soffer, O., Stratmann, D. & Jablonski Nina G. (eds.) 1997, Beyond art. Pleistocene image and symbol, San Francisco.
Cook, D. C. 1981, 'Mortality, Age Structure and Status in the Interpretation of Stress Indicators on Prehistoric Skeletons. A Dental Example from the Lower Illinois Valley', in: eds R. Chapman, I. Kinnes & K. Randsborg, The archaeology of death, Cambridge, 133–144.
Costall, A. 1995, 'Socialising Affordances', Theory & Psychology 5, 467–481.
Costall, A. & Dreier, O. (eds.) 2006, Doing things with things. The design and use of everyday objects, London.
Costall, A. & Richards, A. 2013, 'Canonical Affordances. The Psychology of Everyday Things', in: eds P. Graves-Brown, R. Harrison & A. Piccini, The Oxford Handbook of the Archaeology of the Contemporary World, Oxford, 82–93.
Crossland, Z. 2009, 'Acts of estrangement. The post-mortem making of self and other', Archaeological Dialogues 16 (01), 102.
Crossland, Z. 2010, 'Materiality and Embodiment', in: eds D. Hicks & M. C. Beaudry, The Oxford Handbook of Material Culture Studies, Oxford, 386–405.
Csordas, T. J. 1990, 'Embodiment as a Paradigm for Anthropology', Ethos 18 (1), 5–47.
Csordas, T. J. 1994, Embodiment and experience, Cambridge.
David, B. & Thomas, J. 2008, Handbook of landscape archaeology, Walnut Creek.
Davidovic, A. 2006, 'Identität – ein unscharfer Begiff. Identitätsdiskurse in den gegenwartsbezogenen Humanwissenschaften', in: eds S. Burmeister & N. Müller-Scheeßel, Soziale Gruppen – kulturelle Grenzen. Die Interpretation sozialer Identitäten in der Prähistorischen Archäologie, Tübingen, 39–58.
Derks, H. 1997, 'Alter und Geschlecht. Biologische Parameter als Instrument sozialer Differenzierung in der älteren Römischen Kaiserzeit Norddeutschlands?', Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift 38, 531–550.
Dettwyler, K. A. 1991, 'Can paleopathology provide evidence for "compassion"?', American journal of physical anthropology 84 (4), 375–384.
Dietler, M. 2001, 'Theorizing the Feast. Rituals of Consumption, Commensal Politics, and Power in African Contexts', in: eds M. Dietler & B. Hayden, Feasts. Archaeological and ethnographic perspectives on food, politics, and power, Washington, DC, 65–114.
Dietler, M. & Hayden, B. (eds.) 2001, Feasts. Archaeological and ethnographic perspectives on food, politics, and power, Washington, DC.
Dietler, M. & Herbich, I. 1998, 'Habitus, techniques, style. An integrated approach to the social understanding of material culture and boundaries', in: ed M. T. Stark, The archaeology of social boundaries, Washington, DC, 232–263.
Dingwell, E. J. 1931, Artificial Cranial Deformation. A Contribution to the Study of Ethnic Mutilations, London.
Dobres, M.‐A. & Robb, J. E. 2000a, 'Agency in archaeology. Paradigm or platitude?', in: eds M.‐A. Dobres & J. E. Robb, Agency in Archaeology, London, 3–17.
Dobres, M.‐A. & Robb, J. E. (eds.) 2000b, Agency in Archaeology, London.
Dobres, M.‐A. & Robb, J. E. 2005, '"Doing Agency". Introductory Remarks on Methodology', Journal of Archaeological Method and Theory 12 (3), 159–166.
Effros, B. 2002, Caring for Body and Soul. Burial and the Afterlife in the Merovingian World, University Park.
Emcke, C. 2000, Kollektive Identitäten. Sozialphilosophische Grundlagen, Frankfurt a. M., New York.
Ernst, B. 1992, 'Ausgrabungen und Baubefunduntersuchungen in der ehemaligen Kirchenburg Neukirchen b. Hl. Blut, Lkr. Cham. Bilanz der Jahre 1989 und 1990', in: ed K. Schmotz, Vorträge des 10. Niederbayerischen Archäologentages, Buch a. Erlbach, 133–165.
Feher, M. (ed.) 1989, Fragments for a history of the human body. Parts 1-3, New York.
Fisher, G. & Loren, D. D. 2003, 'Introduction. Embodying identity in archaeology', Cambridge Archaeological Journal 13 (2), 225–230.
Flaig, E. 2011, 'Habitus, Mentalitäten und die Frage des Subjekts. Kulturelle Orientierungen sozialen Handelns', in: eds F. Jaeger & J. Rüsen, Handbuch der Kulturwissenschaften 3. Themen und Tendenzen, Stuttgart, 356–371.
Foucault, M. 2005, Analytik der Macht, Frankfurt a. M.
Fowler, C. 2001, 'Personhood and Social Relations in the British Neolithic with a Study from the Isle of Man', Journal of Material Culture 6 (2), 137–163.
Fox, R., Panagiotopoulos, D. & Tsouparopoulou, C. 2015, 'Affordanz', in: eds T. Meier, M. R. Ott & R. Sauer, Materiale Textkulturen. Konzepte – Materialien – Praktiken, Berlin, München, Boston, 63–70.
Gardeła, L. 2013a, 'Dead or alive? "Chamber graves" and their inhabitants in the Old Norse literature and Viking-age archaeology', in: eds S. Moździoch, B. Stanisławski & P. Wiszewski, Scandinavian Culture in Medieval Poland, Wrocław, 373–393.
Gardeła, L. 2013b, 'The Dangerous Dead? Rethinking Viking-Age Deviant Burials', in: eds L. Słupecki & R. Simek, Conversions: Looking for Ideological Change in the Early Middle Ages, Wien, 99–136.
Gardeła, L. 2013c, ''Warrior-women' in Viking Age Scandinavia? A preliminary archaeological study', Analecta Archaeologica Ressoviensia 8, 273–339.
Gardeła, L. 2016, 'Worshipping the dead. Viking Age cemeteries as cult sites?', in: ed M. Egeler, Germanische Kultorte. Vergleichende, historische und rezeptionsgeschichtliche Zugänge, München, 169–205.
Gardeła, L. & Kajkowski, K. 2013, 'Vampires, criminals or slaves? Reinterpreting ‘deviant burials’ in early medieval Poland', World Archaeology 45 (4).
Geake, H. 1992, 'Burial practice in seventh- and eighth- century England', in: ed M. Carver, The Age of Sutton Hoo. The seventh century in North-Western Europe, Woodbridge, 83–94.
Geary, P. J. 2002, The Myth of Nations. The Medieval Origins of Europe, Princeton.
Gero, J. M. & Conkey, M. W. (eds.) 1991, Engendering archaeology. Women and prehistory, Oxford.
Gilchrist, R. 1994, Gender and material culture. The archaeology of religious women, London.
Gilchrist, R. 1999, Gender and Archaeology: contesting the past, London.
Ginzburg, C. 1993, The cheese and the worms. The cosmos of a sixteenth-century miller, Baltimore.
Goldstein, L. 1981, 'One-dimensional Archaeology and multi-dimentsional People. Spatial Organisation and mortuary Analysis', in: eds R. Chapman, I. Kinnes & K. Randsborg, The archaeology of death, Cambridge, 53–70.
Gosden, C. 1994, Social being and time, Oxford.
Gosden, C. 2001, 'Making sense. Archaeology and aesthetics', World Archaeology 33 (2), 163–167.
Gosden, C. 2004, 'Aesthetics, intelligence and emotions. Implications for archaeology', in: eds E. DeMarrais, C. Gosden & C. Renfrew, Rethinking materiality. The engagement of mind with the material world, Cambridge, 33–40.
Gräslund, A.-S. 1980, The burial customs. A study of the graves on Björkö. Birka IV, Stockholm.
Gräslund, A.-S. 1998, 'A Princely Child in Birka', in: ed A. Wesse, Studien zur Archäologie des Ostseeraumes. Von der Eisenzeit zum Mittelalter. Festschrift für Michael Müller-Wille, Neumünster, 281–289.
Grosz, E. A. 1995, Space, time, and perversion. Essays on the politics of bodies, New York.
Hamilakis, Y. 1998, 'Eating the Dead. Mortuary Feasting and the Politics of Memory in the Aegean Bronze Age Societies', in: ed K. Branigan, Cemetery and society in the Aegean Bronze age, Sheffield, 115–132.
Hamilakis, Y. 1999, 'Food technologies/technologies of the body: the social context of wine and oil production and consumption in Bronze Age Crete', World Archaeology 31 (1), 38–54.
Hamilakis, Y., Pluciennik, M. & Tarlow, S. 2002a, 'Introduction. Thinking through the body', in: eds Y. Hamilakis, M. Pluciennik & S. Tarlow, Thinking through the body. Archaeologies of corporeality, New York, 1–22.
Hamilakis, Y., Pluciennik, M. & Tarlow, S. (eds.) 2002b, Thinking through the body. Archaeologies of corporeality, New York.
Hardenberg, R., Bartelheim, M. & Staecker, J. 2017, 'The ‘Resource Turn’. A Sociocultural Perspective on Resources', in: eds A. Scholz, M. Bartelheim, R. Hardenberg & J. Staecker, ResourceCultures. Sociocultural Dynamics and the Use of Resources – Theories, Methods, Perspectives, Tübingen, 13–23.
Härke, H. 1989, 'Die anglo-amerikanische Diskussion zur Gräberanalyse', Archäologisches Korrespondenzblatt 19, 185–194.
Härke, H. 1990, 'Warrior graves? The background of the Anglo-Saxon weapon burial rite', Past and present 126, 22–43.
Härke, H. 1991, 'All quiet on the Western Front? Paradigms, methods and approaches in West German archaeology', in: ed I. Hodder, Archaeological theory in Europe. The last three decades, London, 187–222.
Härke, H. 1992, 'Changing Symbols in a Changing Society. The Anglo-Saxon Weapon Burial Rite in the Seventh Century', in: ed M. Carver, The Age of Sutton Hoo. The seventh century in North-Western Europe, Woodbridge, 149–165.
Härke, H. 1993, 'Intentionale und funktionale Daten. Ein Beitrag zur Theorie und Methodik der Gräberarchäologie', Archäologisches Korrespondenzblatt 23, 141–146.
Härke, H. 1994, 'Data types in burial analysis', in: ed B. Stjernquist, Prehistoric graves as a source of information. Symposium at Kastlösa, Öland, May 21-23, 1992, Stockholm, 31–39.
Härke, H. 1995, 'The Hun is a methodological chap. Reflections on the German tradition of pre- and proto-history', in: ed P. J. Ucko, Theory in World Archaeology. A World Perspective, London, New York, 45–60.
Härke, H. 1997, 'The nature of burial data', in: eds C. Jensen & K. Høilund Nielsen, Burial and society. The Chronological and Social Analysis of Archaeological Burial Data, Aarhus, 19–28.
Härke, H. 1999, 'Sächsische Ethnizität und archäologische Deutung im frühmittelalterlichen England', Studien zur Sachsenforschung 12, 109–122.
Härke, H. 2000a, 'Die Darstellung von Geschlechtergrenzen im frühmittelalterlichen Grabritual. Normalität oder Problem?', in: eds W. Pohl & H. Reimitz, Grenze und Differenz im frühen Mittelalter, Wien, 181–196.
Härke, H. 2000b, 'Social analysis of mortuary evidence in german protohistoric archaeology', Journal of Anthropological Archaeology 19, 369–384.
Härke, H. 2001, 'Cementeries as places of power', in: eds M. de Jong & F. C. W. J. Theuws, Topographies of power in the early Middle Ages, Leiden, 9–30.
Härke, H. 2003a, 'Beigabensitte und Erinnerung. Überlegungen zu einem Aspekt des frühmittelalterlichen Bestattungsrituals', in: eds J. Jarnut & M. Wemhoff, Erinnerungskultur im Bestattungsritual. Archäologisch-Historisches Forum, München, 107–125.
Härke, H. 2003b, 'Gender representation in early medieval burials. Past reality or ritual display?', Problemy vseobshchej istorii 8, 130–140.
Härke, H. 2004, 'Swords, warrior graves and Anglo-Saxon warfare', Current Archaeology 16, 556–561.
Härke, H. 2005, 'The Anglo-Saxon weapon burial rite. An interdisciplinary analysis', Opus 3, 197–207.
Härke, H. 2007, 'Ethnicity, ‚race’ and migration in mortuary archaeology. An attempt at a short answer', in: eds S. Semple & H. M. R. Williams, Early medieval mortuary practices, Oxford, 12–18.
Härke, H. 2011, 'Gender representation in early medieval burials. Ritual re-affirmation of a blurred boundary?', in: eds S. Brookes, S. Harrington & A. Reynolds, Studies in Early Anglo-Saxon Art and Archaeology. Papers in Honour of Martin G. Welch, Oxford, 98–105.
Härke, H. & Belinskij, A. 2008, 'Trauer, Ahnenkult, Sozialstatus? Überlegungen zur Interpretation der Befunde im Gräberfeld von Klin-Jar (Russland)', in: eds C. Kümmel, B. Schweizer & U. Veit, Körperinszenierung – Objektsammlung – Monumentalisierung. Totenritual und Grabkult in frühen Gesellschaften. Archäologische Quellen in kulturwissenschaftlicher Perspektive, Münster, 417–430.
Harvey, D. 1990, The condition of postmodernity. An enquiry into the origins of cultural change, Oxford.
Harvey, P. & Gow, P. (eds.) 1994, Sex and violence. Issues in representation and experience, London.
Hassan, F. A. 2006, 'Ecology in Archaeology. From Cognition to Action', in: ed J. Bintliff, A Companion to Archaeology, Oxford, 311–333.
Hastorf, C. A. 1991, 'Gender, space and food in prehistory', in: eds J. M. Gero & M. W. Conkey, Engendering archaeology. Women and prehistory, Oxford, 132–159.
Hausmair, B. 2013, Am Rande des Grabs. Todeskonzepte und Bestattungsritual in der frühmittelalterlichen Alamannia, Wien.
Hedeager, L. 1992, 'Kingdoms, ethnicity and material culture. Denmark in a European perspective', in: ed M. Carver, The Age of Sutton Hoo. The seventh century in North-Western Europe, Woodbridge, 179–300.
Hedenstierna-Jonson, C., Kjellström, A., Zachrisson, T., Krzewińska, M., Sobrado, V., Price, N., Günther, T., Jakobsson, M., Götherström, A. & Storå, J. 2017, 'A female Viking warrior confirmed by genomics', American journal of physical anthropology 164 (4), 853–860.
Hirst, S. 1993, 'Death and the archaeologist', in: ed M. Carver, In Search of Cult. Archaeological Investigations in Honour of Philip Rahtz, Woodbridge, 41–43.
Hodder, I. (ed.) 1982a, Symbolic and Structural Archaeology, Cambridge.
Hodder, I. 1982b, Symbols in action. Ethnoarchaeological studies of material culture, Cambridge.
Hodder, I. (ed.) 1987a, The archeaology of contextual meanings, Cambridge.
Hodder, I. 1987b, 'The contextual analysis of symbolic meanings', in: ed I. Hodder, The archeaology of contextual meanings, Cambridge, 1–10.
Hodder, I. 2000, 'Agency and individuals in long-term processes', in: eds M.‐A. Dobres & J. E. Robb, Agency in Archaeology, London, 21–33.
Hodder, I. & Cessford, C. 2004, 'Daily Practice and Social Memory at Çatalhöyük', American Antiquity 69 (1), 17–40.
Hodder, I. & Hutson, S. 2003, Reading the Past. Current Approaches to Interpretation in Archaeology, Cambridge.
Hofmann, K. P. 2008, 'Ritual und Zeichen – Zum Umgang des Menschen mit dem Tod anhand eines Fallbeispieles', in: eds C. Kümmel, B. Schweizer & U. Veit, Körperinszenierung – Objektsammlung – Monumentalisierung. Totenritual und Grabkult in frühen Gesellschaften. Archäologische Quellen in kulturwissenschaftlicher Perspektive, Münster, 353–374.
Hofmann, K. P. 2013, 'Gräber und Totenrituale. Zu aktuellen Theorien und Forschungsansätzen', in: eds K. H. Eggert & U. Veit, Theorie in der Archäologie. Zur jüngeren Diskussion in Deutschland, Tübingen, 269–298.
Hofmann, K. P. 2014, 'Gräberanalyse', in: eds D. Mölders & S. Wolfram, Schlüsselbegriffe der Prähistorischen Archäologie, München, New York, 115–118.
Holloway, J. 2008, 'Charcoal Burial. A Minority Burial Rite in Early Medieval Europe', in: ed E. M. Murphy, Deviant burial in the archaeological record, Oxford, 131–147.
Houston, S. & Taube, K. 2000, 'An Archaeology of the Senses. Perception and Cultural Expression in Ancient Mesoamerica', Cambridge Archaeological Journal 10 (2), 261–294.
Hubert, J. (ed.) 2000, Madness, Disability and Social Exclusion. The Archaeology and Anthropology of 'Difference', London.
Jakobsson, M. 1992, Krigarideologi och vikingatida svärdstypologi, Stockholm.
Jankavs, P. 1987, Samhälle – symbol – grav. Reflexioner kring ett arkeologiskt problemområde, Göteborg.
Jarnut, J. 1985, 'Aspekte frühmittelalterlicher Ethnogenese in historischer Sicht', in: ed P. S. Ureland, Entstehung von Sprachen und Völkern. Glotto- und ethnogenetische Aspekte europäischer Sprachen, Tübingen, 83–91.
Jennbert, K. 1988, 'Gravseder och kulturformer. I arkeologins gränsland', in: eds E. Iregren & K. Jennbert, Gravskick och gravdata. Rapport fran arkeologdagarna 13. - 15. januari 1988, Lund.
Jensen, C. & Høilund Nielsen, K. (eds.) 1997, Burial and society. The Chronological and Social Analysis of Archaeological Burial Data, Aarhus.
Jones, A. 2005, 'Lives in fragments? Personhood and the European Neolithic', Journal of Social Archaeology 5 (2), 193–224.
Joyce, R. A. 1996, 'The construction of gender in Classic Maya monuments', in: ed R. P. Wright, Gender and archaeology, Philadelphia, 167–195.
Joyce, R. A. 1998, 'Performing the Body in Pre-Hispanic Central America', RES: Anthropology and Aesthetics 33, 147–165.
Joyce, R. A. 2000, Gender and power in prehispanic Mesoamerica, Austin.
Joyce, R. A. 2004, 'Embodied subjectivity. Gender, femininity, masculinity, sexuality', in: eds L. Meskell & R. W. Preucel, A Companion to Social Archaeology, Oxford, 82–95.
Joyce, R. A. 2005, 'Archaeology of the Body', Annual Review of Anthropology 34 (1), 139–158.
Kampen, N. & Bergmann, B. A. (eds.) 1996, Sexuality in ancient art. Near East, Egypt, Greece, and Italy, Cambridge.
Keeley, L. H. 1996, War before civilization. The Myth of the Peaceful Savage, New York.
Kelly, R. C. 2000, Warless societies and the origin of war, Ann Arbor.
Keßeler, A. 2016, 'Affordanz, oder was Dinge können!', Massendinghaltung in der Archäologie. Der material turn und die Ur- und Frühgeschichte, Leiden, 343–364.
Kienlin, T. 2013, 'Die britische Processual Archaeology und die Rolle David L. Clarkes und Colin Renfrews. Herausbildung, Struktur, Einfluss', in: eds K. H. Eggert & U. Veit, Theorie in der Archäologie. Zur jüngeren Diskussion in Deutschland, Tübingen, 67–113.
Knappett, C. 2004, 'The Affordances of Things. A Post-Gibsonian Perspective on the Relationality of Mind and Matter', in: eds E. DeMarrais, C. Gosden & C. Renfrew, Rethinking materiality. The engagement of mind with the material world, Cambridge, 43–51.
Knappett, C. 2005, Thinking through material culture. An interdisciplinary perspective, Philadelphia.
Kümmel, C. 2008, 'Recht der Toten, rituelle Konsumtion oder Objektsammlung? Zur Konzeption von Grabbeigaben und ihrer Bedeutung für die Interpretation von Grabstörung', in: eds C. Kümmel, B. Schweizer & U. Veit, Körperinszenierung – Objektsammlung – Monumentalisierung. Totenritual und Grabkult in frühen Gesellschaften. Archäologische Quellen in kulturwissenschaftlicher Perspektive, Münster, 473–494.
Kümmel, C. 2009, Ur- und frühgeschichtlicher Grabraub. Archäologische Interpretation und kulturanthropologische Erklärung, Münster, Tübingen.
Kus, S. 1992, 'Toward an archaeology of body and soul', in: eds C. S. Peebles & J.-C. Gardin, Representations in archaeology, Bloomington, 168–177.
Laack, I. 2016, 'Sacred Sites in Glastonbury (England). Erfindung, Erfahrung und Erfassung alter und neuer Rituale', in: ed M. Egeler, Germanische Kultorte. Vergleichende, historische und rezeptionsgeschichtliche Zugänge, München, 66–106.
Leach, E. R. 1954, Political systems of Highland Burma, London.
Leach, E. R. 1979, 'Discussion', in: eds B. C. Burnham & J. Kingsbury, Space, hierarchy and society. Interdisciplinary studies in social area analysis, Oxford, 119–124.
Lee, M. M. 2000, 'Deciphering gender in Minoan dress', in: ed A. E. Rautman, Reading the Body. Representations and Remains in the Archaeological Record, Philadelphia, 111–123.
Lele, V. P. 2006, 'Material habits, identity, semeiotic', Journal of Social Archaeology 6 (1), 48–70.
Lesure, R. G. 2005, 'Linking Theory and Evidence in an Archaeology of Human Agency. Iconography, Style, and Theories of Embodiment', Journal of Archaeological Method and Theory 12 (3), 237–255.
Lewis, M. E. 2007, The bioarchaeology of children. Perspectives from biological and forensic anthropology, Cambridge, New York.
Looper, M. G. 2003, 'From Inscribed Bodies to Distributed Persons. Contextualizing Tairona Figural Images in Performance', Cambridge Archaeological Journal 13 (1), 25–40.
Lunde, P. & Stone, C. (eds.) 2012, Ibn Fadlān and the land of darkness. Arabs travellers in the far North, London.
Lynnerup, N. 2003, 'Paleodemography of the Greenland Norse', in: ed S. M. Lewis-Simpson, Vinland Revisited. The Norse World at the Turn of the First Millenium. Selected Papers from the Viking Millenium Internation Symposium 15 - 24 September, Newfoundland and Labrador, St. John's, 133–144.
Lyotard, J. F. 1984, The postmodern condition. A report on knowledge, Minneapolis.
Mallegni, F. & Valassina, A. 1996, 'Secondary Bone Changes to a Cranium Trepanation in a Neolithic Man Discovered at Trasano, South Italy', International Journal of Osteoarchaeology 6 (5), 506–511.
Marcus, M. I. 1993, 'Incorporating the Body. Adornment, Gender, and Social Identity in Ancient Iran', Cambridge Archaeological Journal 3 (2), 157–178.
Marcus, M. I. 1996, 'Sex and the politics of female adornment in Pre-Achaemenid Iran (1000–800 BCE)', in: eds N. Kampen & B. A. Bergmann, Sexuality in ancient art. Near East, Egypt, Greece, and Italy, Cambridge, 41–54.
McNiven, T. J. 2000, 'Fear and gender in Greek art', in: ed A. E. Rautman, Reading the Body. Representations and Remains in the Archaeological Record, Philadelphia, 124–131.
Meier, T. 2002, 'Mithras im Mittelalter? Ein außergewöhnlicher Fund des 2./3. und 13. Jahrhunderts vom Petersberg, Gemeinde Flintsbach a. Inn, Landkreis Rosenheim, Oberbayern', Das archäologische Jahr in Bayern, vol. 2001, 146–148.
Meskell, L. 1996, 'The somatization of archaeology. Institutions, discourses, corporeality', Norwegian archaeological review 29 (1), 1–16.
Meskell, L. 1998, 'The irrestible body and the seduction of archaeology', in: ed D. Montserrat, Changing bodies, changing meanings. Studies on the human body in antiquity, London, 139–161.
Meskell, L. 1999, Archaeologies of social life. Age, sex, class et cetera in ancient Egypt, Oxford.
Meskell, L. 2000, 'Writing the body in archaeology', in: ed A. E. Rautman, Reading the Body. Representations and Remains in the Archaeological Record, Philadelphia, 13–21.
Meskell, L. 2001, 'Archaeologies of identity', in: ed I. Hodder, Archaeological Theory Today, Cambridge, 187–213.
Meskell, L. 2002, Private life in New Kingdom Egypt, Princeton.
Meskell, L. 2004, Object worlds in ancient Egypt. Material biographies past and present, Oxford.
Meskell, L. & Joyce, R. A. 2003, Embodied lives. Figuring ancient Maya and Egyptian experience, London.
Meyer-Orlac, R. 1982, Mensch und Tod. Archäologischer Befund – Grenzen der Interpretation, Hohenschäftlarn.
Meyer-Orlac, R. 1997, 'Zur Problematik von "Sonderbestattungen" in der Archäologie', in: ed K.-F. Rittershofer, Sonderbestattungen in der Bronzezeit im östlichen Mitteleuropa. Kolloquium der Arbeitsgemeinschaft Bronzezeit in Pottenstein 1990, Espelkamp, 1–10.
Molyneaux, B. L. (ed.) 1997, The Cultural Life of Images. Visual Representation in Archaeology, London, New York.
Montserrat, D. (ed.) 1998, Changing bodies, changing meanings. Studies on the human body in antiquity, London.
Moore, H. L. 1994, 'The problem of explaining violence in the social sciences', in: eds P. Harvey & P. Gow, Sex and violence. Issues in representation and experience, London, 138–155.
Moore, H. L. 2000, 'Ethics and ontology. Why agents and agency matter', in: eds M.‐A. Dobres & J. E. Robb, Agency in Archaeology, London, 259–263.
Mühlmann, W. 1938, Methodik der Völkerkunde, Stuttgart.
Müller, J. 2005, 'Geschlecht und Alter in ur- und frühgeschichtlichen Gesellschaften', in: ed J. Müller, Geschlecht und Alter in ur- und frühgeschichtlichen Gesellschaften, Bonn, 189–194.
Müller-Scheeßel, N. & Burmeister, S. 2006, 'Einführung: Die Identifizierung sozialer Gruppen. Die Erkenntnismöglichkeiten der Prähistorischen Archäologie auf dem Prüfstand', in: eds S. Burmeister & N. Müller-Scheeßel, Soziale Gruppen – kulturelle Grenzen. Die Interpretation sozialer Identitäten in der Prähistorischen Archäologie, Tübingen, 9–38.
Murphy, E. M. 2008, 'Introduction', in: ed E. M. Murphy, Deviant burial in the archaeological record, Oxford, xii–xviii.
Näsman, U. 1991, 'Grav og økse. Mammen og den danske vikingetids våbengrave', in: ed M. Iversen, Mammen. Grav, kunst og samfund i vikingetid, Aarhus, 163–180.
Nordin, F. 1891, 'Fornlemningar vid Bjers i Hejnums socken på Gotland', Svenska fornminnesföreningens tidskrift 8, 1–23.
Nylén, E. 1983, 'Vendelryttaren, en lank mellan öst och väst – forntid och medeltid', Tor XIX, 163–188.
Olsen, B. 2002, 'Divided we stand? Some opinions about trends and developments in Scandinavian archaeology 1970–2000', in: eds P. F. Biehl, A. Gramsch & A. Marciniak, Archäologien Europas/Achaeologies of Europe. Geschichten, Methoden und Theorien/History, Methods and Theorie, Tübingen, 213–224.
Pader, E.-J. 1982, Symbolism, Social Relations and the Interpretation of Mortuary Remains, Oxford.
Parker Pearson, M. 1982, 'Mortuary practices, society and ideology. An ethnoarchaeological study', in: ed I. Hodder, Symbolic and Structural Archaeology, Cambridge, 99–113.
Parker Pearson, M. 1984, 'Social Change, Ideology and the Archaeological Record', in: ed M. Spriggs, Marxist Perspectives in Archaeology. New Directions in Archaeology, Cambridge, 59–71.
Parker Pearson, M. 2001, The archaeology of death and burial, London.
Patterson, T. C. 2005, 'The Turn to Agency. Neoliberalism, Individuality, and Subjectivity in Late-Twentieth-Century Anglophone Archaeology', Rethinking Marxism 17 (3), 373–384.
Pedersen, A. 2014, Dead warriors in living memory. A study of weapon and equestrian burials in Viking-Age Denmark, AD 800 - 1000, Copenhagen.
Peebles, C. S. & Gardin, J.-C. (eds.) 1992, Representations in archaeology, Bloomington.
Petzold, K. 2012, Soziologische Theorien in der Archäologie. Konzepte, Probleme, Möglichkeiten, Saarbrücken.
Pohl, W. 1985, 'Strategien und Sprache. Zu den Ethnogenesen des Frühmittelalters', in: ed P. S. Ureland, Entstehung von Sprachen und Völkern. Glotto- und ethnogenetische Aspekte europäischer Sprachen, Tübingen, 93–101.
Pohl, W. 2004, 'Identität und Widerspruch. Gedanken zu einer Sinngeschichte des Frühmittelalters', in: ed W. Pohl, Die Suche nach den Ursprüngen. Von der Bedeutung des frühen Mittelalters, Wien, 23–35.
Pollard, T. & Banks, I. (eds.) 2007, War and sacrifice. Studies in the archaeology of conflict, Leiden.
Pollock, S. 2015, 'Towards an Archaeology of Commensal Spaces. An Introduction', in: ed S. Pollock, Between feasts and daily meals. Towards an archaeology of commensal spaces, Berlin, 1–20.
Preucel, R. W. 2006, Archaeological semiotics, Oxford.
Preucel, R. W. & Bauer, A. A. 2001, 'Archaeological pragmatics', Norwegian archaeological review 34 (2), 85–96.
Price, N. 2002, The Viking Way. Religion and War in Late Iron Age Scandinavia, Uppsala.
Price, N. 2010, 'Passing into Poetry. Viking-Age Mortuary Drama and the Origins of Norse Mythology', Medieval Archaeology 54, 123–156.
Price, N. 2012, 'Dying and the Dead. Viking Age mortuary behaviour', in: eds S. Brink & N. Price, The Viking World, London, 257–273.
Rahtz, P. A. 1993, English Heritage Book of Glastonbury, London.
Rahtz, P. A. & Hirst, S. 1974, Beckery Chapel, Glastonbury, 1967–8, Glastonbury.
Rautman, A. E. (ed.) 2000, Reading the Body. Representations and Remains in the Archaeological Record, Philadelphia.
Rautman, A. E. & Talalay, L. E. 2000, 'Introduction. Diverse approaches to the study of gender in archaeology', in: ed A. E. Rautman, Reading the Body. Representations and Remains in the Archaeological Record, Philadelphia, 1–12.
Reinhold, S. 1997, 'Zeit oder Sozialstruktur? Bemerkungen zur Anwendung von Korrespondenzanalysen bei der Untersuchung prähistorischer Grabfunde', in: eds J. Müller & A. Zimmermann, Archäologie und Korrespondenzanalyse. Beispiele, Fragen, Perspektiven, Espelkamp, 161–174.
Renfrew, C. 2001, 'Symbol before Concept. Material Enagegement and the Early Development of Society', in: ed I. Hodder, Archaeological Theory Today, Cambridge, 122–140.
Reynolds, A. 2009, Anglo-Saxon Deviant Burial Customs, Oxford.
Robb, J. E. 1997, 'International tooth removal in Neolithic Italian women', Antiquity 71 (273), 659–669.
Robb, J. E. 2010, 'Beyond agency', World Archaeology 42, 493–520.
Robb, J. E. 2013, 'Creating death: an archaeology of dying', in: eds S. Tarlow & L. N. Stutz, The Oxford handbook of the archaeology of death and burial, Oxford, 441–457.
Roberts, C. A. & Manchester, K. 1995, The archaeology of disease, Ithaca.
Salin, É. 1952, La civilisation mérovingienne. Deuxième partie: Les sépultures, Paris.
Saxe, A. 1970, Social Dimensions of Mortuary Practices, Michigan.
Sayer, D. & Williams, H. M. R. (eds.) 2009, Mortuary Practices and Social Identities in the Middle Ages. Essays in Burial Archaeology in Honour of Heinrich Härke, Exeter.
Schmidt, R. A. & Voss, B. L. (eds.) 2000, Archaeologies of sexuality, London.
Schmitz-Esser, R. 2014, Der Leichnam im Mittelalter. Einbalsamierung, Verbrennung und die kulturelle Konstruktion des toten Körpers, Ostfildern.
Schneider, T. 2008, 'Mehrfachbestattungen von Männern in der Merowingerzeit', Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters 36, 1–32.
Scholz, A., Bartelheim, M., Hardenberg, R. & Staecker, J. (eds.) 2017, ResourceCultures. Sociocultural Dynamics and the Use of Resources – Theories, Methods, Perspectives, Tübingen.
Schreg, R., Zerres, J., Pantermehl, H., Wefers, S., Grunwald, L. & Gronenborn, D. 2013, 'Habitus – ein soziologisches Konzept in der Archäologie', Archäologische Informationen 36, 101–112.
Shanks, M. 1995, 'Art and Archaeology of Embodiment. Some Aspects of Archaic Greece', Cambridge Archaeological Journal 5 (2), 207–244.
Shanks, M. & Tilley, C. Y. 1982, 'Ideology, symbolic power and ritual communication. A reinterpretation of Neolithic mortuary practices', in: ed I. Hodder, Symbolic and Structural Archaeology, Cambridge, 129–154.
Sherratt, A. 1991, 'Sacred and profane substances. The ritual use of narcotics in later Neolithic Europe', in: ed P. Garwood, Sacred and profane. Proceedings of a Conference on Archaeology, Ritual and Religion, Oxford, 1989, Oxford, 50–64.
Shilling, C. 1993, The body and social theory, London.
Shilling, C. 2008, Changing Bodies. Habit, Crisis and Creativity, Los Angeles, London.
Shilling, C. & Mellor, P. 1996, 'Embodiment, Structuration Theory and Modernity. Mind/Body Dualism and the Repression of Sensuality', Body & Society 2 (4), 1–15.
Sofaer, J. R. 2006, The Body as Material Culture. A Theoretical Osteoarchaeology, Cambridge.
Sørensen, M. L. 1991, 'Construction of gender through appearance', in: eds D. Walde & N. D. Willows, The archaeology of gender. Proceedings of the Twenty-Second Annual Conference of the Archaeological Association of the University of Calgary, Calgary, 121–129.
Sørensen, M. L. 2000, Gender Archaeology, Cambridge.
Staecker, J. 1996, 'Searching for the unknown. Gotland’s churchyards from a gender and missionary perspecitve', Lund Archaeological Review 2, 63–86.
Staecker, J. 1998, 'Gotlands kyrkogårder. Genus, mission och social hierarki', Hilkuin, vol. 1997 24, 203–226.
Staecker, J. 2000, 'Die normierten Bestattungen. Gotlands Kirchfriedhöfe im Spiegel mittelalterlicher Normen und Gesetze', in: eds D. Ruhe & K.-H. Spieß, Prozesse der Normbildung und Normveränderung im mittelalterlichen Europa. Symposium Greifswald 1998, Stuttgart, 119–159.
Staecker, J. 2004, 'Stellvertreter auf Erden. Studien zur Ikonographie der mittelalterlichen Grabplatten Schwedens', in: ed J. Staecker, The European frontier. Clashes and compromises in the Middle Ages, Lund, 177–208.
Staecker, J. 2005, 'The concepts of imitatio and translation. Perceptions of a viking-age past', Norwegian archaeological review, 3–28.
Staecker, J. 2009, 'Geschlecht, Alter und materielle Kultur. Das Beispiel Birka', in: eds S. Brather, D. Geuenich & C. Huth, Reallexikon der germanischen Altertumskunde. Festschrift für Heiko Steuer zum 70. Geburtstag, Berlin, 475–500.
Stenberger, M. 1942, 'En ryttargrav på Ihrefältet', Gotländskt arkiv. Meddelanden från Föreningen Gotlands Fornvänner 14, 25–32.
Stenberger, M. 1961, 'Das Gräberfeld bei Ihre im Kirchspiel Hellvi auf Gotland. Der wikingerzeitliche Abschnitt', Acta archaeologica 32, 1–82.
Steuer, H. 1982, Frühgeschichtliche Sozialstrukturen in Mitteleuropa. Eine Analyse der Auswertungsmethoden des archäologischen Quellenmaterials, Göttingen.
Steuer, H. 1984, 'Zur ethnischen Gliederung der Bevölkerung von Haithabu anhand der Gräberfelder', Offa. Berichte und Mitteilungen zur Urgeschichte, Frühgeschichte und Mittelalterarchäologie 41, 189–212.
Steuer, H. 1992, 'Interpretationsmöglichkeiten archäologischer Quellen zum Gefolgschaftsproblem', in: eds G. Neumann, H. Seemann & H. Jankuhn, Beiträge zum Verständnis der Germania des Tacitus, Teil 2. Bericht über die Kolloquien der Kommission für die Altertumskunde Nord- und Mitteleuropas im Jahr 1986 und 1987, Göttingen, 203–257.
Steuer, H. 1994, 'Archäologie und germanische Sozialgeschichte. Forschungstendenzen in den 1990er Jahren', in: ed K. Düwel, Runische Schriftkultur in kontinental-skandinavischer und -angelsächsischer Wechselbeziehung, Berlin, New York, 10–55.
Steuer, H. 1995, 'Mittelalterarchäologie und Sozialgeschichte. Fragestellungen, Ergebnisse und Zukunftsaufgaben', in: eds G. P. Fehring & W. Sage, Mittelalterarchäologie in Zentraleuropa, Köln, Bonn, 87–104.
Steuer, H. 2009, 'Archäologie der Gefolgschaft', in: ed S. Burmeister, 2000 Jahre Varusschlacht-Konflikt, Stuttgart, 309–318.
Stutz, L. N. 2003, Embodied rituals & ritualized bodies. Tracing ritual practices in late Mesolithic burials, Stockholm.
Svanberg, F. 2003, Decolonizing the Viking Age. Death rituals in south-east Scandinavia 900–1000, Stockholm.
Sveinsson, E. Ó. (ed.) 1934, Laxdœla saga, Reykjavík.
Tarlow, S. 1999, Bereavement and Commemoration. An Archaeology of Mortality, Oxford.
Taylor, A. 2008, 'Aspects of deviant burial in Roman Britain', in: ed E. M. Murphy, Deviant burial in the archaeological record, Oxford, 91–114.
Thomas, J. 1991, 'Reading the body. Beaker funerary practice in Britain', in: ed P. Garwood, Sacred and profane. Proceedings of a Conference on Archaeology, Ritual and Religion, Oxford, 1989, Oxford, 33–42.
Thomas, J. 1993, 'The politics of vision and the archaeologies of landscape', in: ed B. Bender, Landscape. Politics and perspectives, Providence, 19–48.
Thomas, J. 1996, Time, Culture, and Identity. An Interpretative Archaeology, London.
Thomas, J. 2000a, 'Death, identity and the body in neolithic Britain', Journal of the Royal Anthropological Institute 6 (4), 653–668.
Thomas, J. 2000b, 'Reconfiguring the social, reconfiguring the material', in: ed M. B. Schiffer, Social theory in archaeology, Salt Lake City, 143–155.
Thomas, J. 2001, 'Archaeology of Place and Landscape', in: ed I. Hodder, Archaeological Theory Today, Cambridge, 165–186.
Thomas, J. 2002, 'Archaeology’s humanism and the materiality of the body', in: eds Y. Hamilakis, M. Pluciennik & S. Tarlow, Thinking through the body. Archaeologies of corporeality, New York, 29–45.
Thunmark-Nylén, L. 1984, 'Socialgrupper i vikingatiden', Gotländskt arkiv. Meddelanden från Föreningen Gotlands Fornvänner 56, 105–110.
Thunmark-Nylén, L. 2000, Die Wikingerzeit Gotlands. IV:1 - Katalog, Stockholm.
Thunmark-Nylén, L. 2006, Die Wikingerzeit Gotlands. III:2 - Text, Stockholm.
Tilley, C. Y. 1994, A phenomenology of landscape. Places, paths and monuments, Oxford.
Tilley, C. Y. & Bennett, W. 2004, The materiality of stone, Oxford.
Toplak, M. S. 2016b, Das wikingerzeitliche Gräberfeld von Kopparsvik auf Gotland. Studien zu neuen Konzepten sozialer Identitäten am Übergang zum christlichen Mittelalter. Bd. 2 - Katalog, Tübingen.
Toplak, M. S. 2016a, Das wikingerzeitliche Gräberfeld von Kopparsvik auf Gotland. Studien zu neuen Konzepten sozialer Identitäten am Übergang zum christlichen Mittelalter. Bd. 1 - Text, Tübingen.
Toplak, M. S. 2017, '‚Deviant burials‘ und Bestattungen in Bauchlage als Teil der Norm. Eine Fallstudie am Beispiel der Wikingerzeit Gotlands', Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters 51, 39–56.
Toplak, M. S. 2018a, 'Deconstruction the Deviant Burials. Kopparsvik and the Rite of Prone Burials in Viking Age Scandinavia', META. Historiskarkeologisk tidskrift (in Vorbereitung).
Toplak, M. S. 2018b, 'Intentionale Schädeldeformationen als Embodiment von Identität in der skandinavischen Wikingerzeit' (in Vorbereitung).
Tringham, R. 1991, 'Households with faces. The challenge of gender in prehistoric architectural remains', in: eds J. M. Gero & M. W. Conkey, Engendering archaeology. Women and prehistory, Oxford, 93–131.
Tsaliki, A. 2008, 'Unusual burials and Necrophobia. An Insight into the Burial Archaeology of Fear', in: ed E. M. Murphy, Deviant burial in the archaeological record, Oxford, 1–16.
Turner, B. S. 1984, The body & society. Explorations in social theory, Oxford.
Ucko, P. J. 1969, 'Ethnography and the archaeological interpretation of funerary remains', World Archaeology 1(2), 262–280.
van Gennep, A. 1960, The Rites of Passage, London.
Veit, U. 2008, 'Zur Einführung', in: eds C. Kümmel, B. Schweizer & U. Veit, Körperinszenierung – Objektsammlung – Monumentalisierung. Totenritual und Grabkult in frühen Gesellschaften. Archäologische Quellen in kulturwissenschaftlicher Perspektive, Münster, 17–30.
Walde, D. & Willows, N. D. (eds.) 1991, The archaeology of gender. Proceedings of the Twenty-Second Annual Conference of the Archaeological Association of the University of Calgary, Calgary.
Watson, A. & Keating, D. 1999, 'Architecture and sound. An acoustic analysis of megalithic monuments in prehistoric Britain', Antiquity 73 (280), 325–336.
Watts, C. M. 2008, 'On mediation and material agency in the Peircear semeiotic', in: eds C. Knappett & L. Malafouris, Material Agency. Towards an Non-Anthropocentric Approach, Cambridge, 187–207.
Williams, H. M. R. 2004, 'Death Warmed up. The Agency of Bodies and Bones in Early Anglo-Saxon Cremation Rites', Journal of Material Culture 9 (3), 263–291.
Woodward, A. 2002, 'Beads and Beakers. Heirlooms and relics in the British Early Bronze Age', Antiquity 76 (294), 1040–1047.
Wright, R. P. (ed.) 1996, Gender and archaeology, Philadelphia.
Yates, T. 1993, 'Frameworks for an archaeology of the body', in: ed C. Y. Tilley, Interpretive Archaeology, Oxford, 31–72.
Zipp, K. 2010, Anthropologische Untersuchungen der Körper- und Brandbestattungen des römischen Gräberfeldes Mainz-Kurfürstenstraße. Mit einem Beitrag zu den Bauchlagenbestattungen in der römischen Antike, Gießen.
[1] Siehe dazu Veit [2008].
[2] Zum Konzept von ‚Identität‘ siehe A. Assman [1986], Emcke [2000], Müller-Scheeßel & Burmeister [2006] oder Davidovic [2006].
[3] Siehe dazu besonders Härke [1989; 1991; 1995].
[4] Für Überblicke über das Konzept der Agency siehe besonders Callinicos [1988], Barnes [2000], Brumfield [2000], Dobres & Robb [2000a; 2000b; 2005], Hodder [2000], Moore [2000], Patterson [2005], Robb [Robb 2010].
[5] Zu Affordanz siehe Costall [1995], Knappett [2004; 2005], Costall & Dreier [2006], Costall & Richards [2013], Fox et al. [2015] oder Keßeler [2016].
[6] Der folgende Abschnitt stellt eine überarbeitete und erweiterte Version der bei Toplak [2016a, S. 17–20] geführten Diskussion zur Interpretation von Grabbeigaben dar.
[7] Siehe dazu besonders Saxe [1970] und Binford [1962; 1965; 1971; 1972a; 1972b].
[8] Vgl. dazu bspw. Jensen & Høilund Nielsen [1997].
[9] Zur Frage von persönlicher Identität in vormodernen Gesellschaften siehe Bloch [1988] und Veit [2008, S. 27].
[10] Eine gute Übersicht der angelsächsischen Forschungsdiskussion gibt Härke [1989], dazu auch Kienlin [2013].
[11] Frühe Kritik an dieser positivistischen Interpretation der Relation von sozialen Realitäten und Gräbern als ‚Spiegelbild‘ der Lebenswirklichkeit als zu simplizistische Betrachtungsweise komplexer und partiell nicht vollständig fassbarer Strukturen wie Religion, Ritual und Sozialgemeinschaft findet sich bereits bei Ucko [1969, S. 262–270] und bei Leach [1979, S. 122].
[12] Für einen Überblick über den Forschungsdiskurs zu ‚New Archaeology‘ und ‚Contextual Archaeology‘ siehe Kümmel [2008, S. 476–479] und die dort angeführte Literatur (Fußnote 5). Zur Rezeption in Deutschland siehe Härke [2000b] und Hofmann [2013], zur angelsächsischen Diskussion siehe Härke [1989; 1997] und J. Chapman [2002], zum Stand in Skandinavien siehe Jankavs [1987] und Olsen [2002].
[13] Ein gutes Schaubild zu ‚Einflüsse auf das Totenbrauchtum‘ (Abb. 1) findet sich bei Hofmann [2008, S. 356].
[14] Siehe dazu Blischke [2000].
[15] Vgl. dazu das Konzept von ‚funktionalen‘ und ‚intentionalen‘ Daten bei Härke [1993].
[16] Siehe dazu auch Hausmair [2013, S. 27–28].
[17] Siehe dazu Brather [2008a; 2008b; 2009].
[18] Ein detailliertes Schaubild zur Relation von Jenseitsvorstellungen und der Semiotik und Funktion von Grabbeigaben (Abb. 2.1) findet sich bei [Hausmair 2013, S. 43].
[19] Vgl. dazu Materialitätsforschung, Agency-Theorie und Hodders ‚Contextual Archaeology‘; dabei interagieren nach Hodders strukturalistischen Gedanken die materielle Kultur und soziale Struktur der jeweiligen Gesellschaft. Materielle Kultur zeigt damit nicht die Gesellschaft, sondern die ideologische Reflexion derselben und spiegelt gleichzeitig eine unbegrenzte Anzahl disparater Interessen wider [Hodder 1982b, S. 185–186]. Die materielle Kultur ist damit ebenso soziale Struktur wie Medium für Ausdrucksformen und Interessen; der Symbolgehalt bestimmter Artefakte ist jeweils abhängig von einem kulturellen Code, geprägt von syntagmatischen und paradigmatischen Prinzipien [Hodder 1987b, S. 2].
[20] Vgl. dazu auch das Konzept der ‚Objektsammlung‘ [Kümmel 2008, S. 473; Veit 2008, S. 18].
[21] Siehe dazu auch Burmeister [2009] und Müller-Scheeßel & Burmeister [2006, S. 25].
[22] Vgl. dazu die Auswertung der Semiotik von Grabbeigaben auf ausgewählten merowingerzeitlichen Gräberfeldern bei Hausmair [2013, S. 345–349].
[23] Siehe Andrén [1993, S. 49].
[24] Siehe dazu die Ausführungen zur Semiotik materieller Kultur bei Müller-Scheeßel & Burmeister [2006, S. 22–23]. Grundsätzlich ist die kommunikative Bedeutung von Objekten ‚polysemisch‘ und abhängig vom kulturellen und sozialen Kontext des Senders wie auch des Empfängers.
[25] Nach Foucaults [2005] Definition von Macht generieren und erneuern diese Symbole ihre kulturell und sozial definierte Aussagekraft durch eine ständige Referenz auf kulturell bzw. historisch verankerte Vorstellungen von Legitimität und gleichzeitig die gesellschaftliche Akzeptanz dieser Symbolsprache.
[26] Vgl. dazu beispielsweise für die skandinavische Wikingerzeit Näsman [1991], Hedeager [1992, S. 238] und Jakobsson [1992, S. 111–114].
[27] Siehe dazu auch die aktuelle Diskussion um die mögliche Bestattung einer Frau in dem Kammergrab 581 von Birka, die in Tradition der ‚New Archaeology‘ aufgrund der Beigabe von Waffen und Spielsteinen als Beleg für eine Kriegerin und hochrangige ‚Offizierin‘ überinterpretiert wird [Hedenstierna-Jonson et al. 2017].
[28] Vgl. dazu die Ergebnisse bei Hausmair [2013, S. 342].
[29] Zu den vendelzeitlichen Traditionen der vollbewaffneten Reiterkrieger siehe Nylén [1983], für eine Übersicht über die Reiterkriegergräber des 8.–10. Jh. siehe Pedersen [2014].
[30] Vgl. dazu die Interpretation der Beigabensitte in den Kindergräbern von Birka bei Staecker [2009].
[31] Zur Funktion des ‚Totenrituales‘ siehe Veit [2008, S. 24].
[32] Siehe dazu Härke [2001].
[33] Siehe dazu Staecker [2005].
[34] Dazu auch Hofmann [2008, S. 356–358] und Veit [2008, S. 24].
[35] Problematisch aus archäologischer Sicht ist dabei vor allem die Identifizierung ethnischer Gruppen [Burmeister 2013] auf Grundlage bestimmter Verbreitungskreise der materiellen Kultur und – im Falle der frühgeschichtliche Archäologie – die Zuordnung zu historisch bekannten Sozialstrukturen [Steuer 1994; Steuer 1995; Brather 2004; Brather 2010; Brather & Wotzka 2006; Müller-Scheeßel & Burmeister 2006, S. 13–17] aufgrund ständiger Assimilierungs- und Akkulturationsprozesse in der Genese von Ethnien [Geary 2002]. Diese Problematik wird am Beispiel des europäischen Frühmittelalters deutlich aufgezeigt bei Jarnut [1985] oder Pohl [1985; 2004]. Zur Problematik des ‚offenen Identitätsbegriffes‘ siehe Müller-Scheeßel & Burmeister [2006, S. 15], dazu auch Brather [2000; 2002; 2004], Burmeister [2000] oder Bierbrauer [2004]. Härke [1990; 1992; 1999] zeigt auf, dass eine Analyse von Bestattungen im Hinblick auf die ethnische Komponente der Präsentation von Identität unter Einbezug von naturwissenschaftlichen Methoden (wie im konkreten Fall der Anthropologie) als Korrektiv auch durchaus Einblicke in eine ethnische Diversifizierung gewonnen werden können; dazu auch Cook [1981], Reinhold [1997], Müller-Scheeßel & Burmeister [2006, S. 19] und Hofmann [2013, S. 275].
[36] Vgl. dazu Veit [2008, S. 19]. Zum Konzept des kollektiven Gedächtnisses siehe J. Assmann [1988; 1992; 2000].
[37] Diese Neukonzeptualisierung eines kulturwissenschaftlichen Ressourcenbegriffs, der als Ressource über die traditionelle Definition als Rohstoff hinaus alle materiellen sowie immateriellen Werte und Konzepte umfasst, die von Menschen verwendet werden, um Gesellschaft und Identität zu konstruieren und zu manipulieren, basiert auf dem Sonderforschungsbereich 1070 RessourcenKulturen an der Universität zu Tübingen [Scholz et al. 2017], siehe dazu speziell Hardenberg et al. [2017].
[38] Zur Kritik an Trennung bzw. Dualismus von Körper/Geist als Objekt/Subjekt in Anlehnung an die Kartesianische Teilung zwischen res cogitans und res extensa [Turner 1984; Feher 1989; Shilling 1993; 2008; Csordas 1994; Bynum 1995; Cohen & Weiss 2003; Meskell & Joyce 2003; Campbell et al. 2009].
[39] Dazu Lyotard [1984], Tringham [1991], Ginzburg [1993], Joyce [1996], Meskell [1996; 1998; 1999; 2002], Meskell & Joyce [2003] und Shilling & Mellor [1996].
[40] Die materielle Welt wird strukturiert durch ‚embodied practices‘, dazu Barrett [1994], Gilchrist [1994], Dietler & Herbich [1998], Stutz [2003], Hodder & Cessford [2004] und Joyce [2005].
[41] Siehe dazu Grosz [1995], Rautman & Talalay [2000] und Joyce [2005].
[42] Dazu Meskell [1996; 1999], Joyce [1998], Montserrat [1998], Rautman [2000] oder Fisher & Loren [2003].
[43] Dazu Watson & Keating [1999], Houston & Taube [2000].
[44] Dazu Thomas [1993; 1996; 2001], Barrett [1994], Gosden [1994], Tilley [1994], Tilley & Bennett [2004], Hassan [2006] oder David & Thomas [2008].
[45] Dazu Meskell [1999] oder Tarlow [1999].
[46] Bspw. Hamilakis [1998].
[47] Bspw. Thomas [2000a].
[48] Bspw. Hamilakis [1998; 1999].
[49] Bspw. Lewis [2007] oder Beausang [2013].
[50] Bspw. Harvey & Gow [1994] oder Schmidt & Voss [2000].
[51] Bspw. Moore [1994], Keeley [1996], Carman [1997], Kelly [2000] oder Pollard & Banks [2007].
[52] Nach Renfrew unterscheiden sich Embodiment und Materialisation dadurch, dass Embodiment als Verkörperung von prä-existenten Konzepten in der materiellen Kultur zu sehen ist, Materialisation dagegen eine ‚hypostatic union of idea and material‘ [Renfrew 2001] darstellt.
[53] Dazu auch Meskell [1998; 2000].
[54] Zur Bioarchäologie [Sofaer 2006; Crossland 2010] als Analyse der Interaktionen zwischen Biologie des Körpers und Verhalten siehe Roberts & Manchester [1995] oder Agarwal & Glencross [2011].
[55] Zur Humananthropologie in der Archäologie siehe bspw. Dettwyler [1991], Hubert [2000], Lynnerup [2003], Arcini [2016] oder Arcini & Price [2016].
[56] Die Analyse von Ernährung ermöglicht – losgelöst aus der Bedeutung als lebensnotwendiges ökonomisch/ ökologisches Konzept – eine tiefergehende Betrachtung von Nahrung in politischen und sozialen Bedeutungen [Hamilakis et al. 2002a], dazu auch Sherratt [1991], Hamilakis [1998; 1999], Dietler [2001], Dietler & Hayden [2001], Arcini [2003] oder Pollock [2015].
[57] Der Körper als Projektionsfläche von Identität steht im Fokus von gender- und queer-theory [Butler 1990; 1993; 1997] und wurde in der Archäologie zuerst als Aspekt von Gender-Forschung aufgegriffen [Crossland 2010], was jedoch eine Replikation des klassischen Dualismus von natürlichem Körper (sex) und sozial konstruiertem Körper (gender) bedeutete [Meskell 1998; Gilchrist 1999; Joyce 2005]. Dazu auch Gero & Conkey [1991], Hastorf [1991], Sørensen [1991; 2000], Walde & Willows [1991], Marcus [1993; 1996], Yates [1993], Kampen & Bergmann [1996], Meskell [1996; 1998], Wright [1996], Joyce [2004].
[58] Zur Frage nach möglichen Konzepten von Persönlichkeit in vorhistorischen Gesellschaften siehe Chapman [2002], Thomas [2000a; 2000b], Fowler [2001], Preucel & Bauer [2001], Bauer [2002], Looper [2003], Meskell [2004], Jones [2005], Lele [2006], Preucel [2006], Watts [2008], Crossland [2009]. Zur ‘embodied personhood’ siehe Meskell [2001] und Joyce [2004].
[59] Siehe Binford [1971], Parker Pearson [1982], Shanks & Tilley [1982], Thomas [1991], Brumfield [1996] oder Joyce [1996].
[60] Dazu auch Thomas [2000a; 2002], Gosden [2001; 2004], Hamilakis et al. [2002b], Woodward [2002], Williams [2004] oder Borić & Robb [2008].
[61] Der Tod stellt damit eine Transformation und nicht das Ende von Embodiment dar, siehe dazu Boyd [2002].
[62] Dazu Sørensen [1991], Marcus [1993] oder Lee [2000].
[63] Siehe dazu bspw. Dingwell [1931], Mallegni & Valassina [1996], Christensen & Winter [1997], Robb [1997], Arcini [2005] oder Toplak [2018b].
[64] Dazu bspw. Peebles & Gardin [1992], Shanks [1995], Conkey et al. [1997], Molyneaux [1997], Aldhouse-Green [2000] oder McNiven [2000].
[65] Siehe dazu Harvey [1990] oder Shilling [1993].
[66] Damit erscheint es nach Robb [2013] möglich, dem toten Körper innerhalb des dynamischen sozio-politischen, religiösen Beziehungsnetzwerks der Bestattung eine eigenständige Agency zuzuschreiben, siehe dazu Hausmair [2013, S. 49] und die dort angeführte Literatur.
[67] Zur Grabberaubung siehe Kümmel [2008, S. 480–483].
[68] Bspw. bei der Grablege von Angehörigen der sozialen Elite in Kammergräbern oder Schiffsbestattungen mit reichen Grabbeigaben und umfangreichen Zeremonien, vgl. dazu die Schilderung der Bestattung eines Rus-Häuptlings durch den arabischen Diplomaten Aḥmad ibn Faḍlān [Lunde & Stone 2012, S. 50–54].
[69] Bei Bestattungen in Rückenlage kann als ursprüngliche Blickrichtung jedoch zumeist die Ausrichtung des Grabes angenommen werden, bei Bestattungen in Seiten- oder Hockerlage die jeweilige Seite, auf welcher der Verstorbene bestattet wurde. Bei intentionalen Bauchlagen lässt sich die ursprüngliche Blickrichtung nicht alleine aus der Körperlage erschließen und kann zudem Veränderungen durch taphonomische Prozesse oder Bioturbation unterliegen, bspw. wenn der Verstorbene auf dem Gesicht liegend bestattet wurde und der Schädel post-funeral in eine Richtung verkippt.
[70] Siehe dazu Toplak [2018a].
[71] Bspw. enge Verwandtschaftsverhältnisse wie bei einem Zwillingspaar auf dem merowingerzeitlichen Gräberfeld von Bad Mingolsheim [Hausmair 2013, S. 152].
[72] Zur archäologischen Nachweisbarkeit von Gefolgschaft siehe Steuer [1992; 2009].
[73] Bj 560, Bj 850, Bj 986; dazu Gräslund [1980, S. 40].
[74] Ein gutes Beispiel gibt das Grab Bj 644, bei dem sich aus der Ausrichtung des Grabes, der Lage der Waffen sowie der Lage der beiden Skelette, die vermutlich gemeinsam auf einem Stuhl gesessen haben [Price 2002, S. 133], idealtypisch die Blickrichtung nach Südosten ableiten lässt [Arbman 1943, S. 221–226].
[75] Zu Kammergräbern in der altnordischen Sagaliteratur und den dortigen Erwähnungen von sitzend bestatteten Toten siehe Gardeła [2013a].
[76] Siehe dazu Toplak [2016a, S. 250–255].
[77] „[...] standanda þar í durunum [...]“, Laxdoela saga, Kap. 17 [Sveinsson 1934, S. 39].
[78] „[...] má ek þá enn vendiligar sjá yfir hýbýli mín […]“, Laxdoela saga, Kap. 17 [Sveinsson 1934, S. 39].
[79] Grab 14 und Grab 18 [Toplak 2016b, S. 17-18, 22-23].
[80] Übliche Parameter eines ‚deviant burials‘ sind Bauchlage oder eine verdrehte Körperhaltung des Leichnams, Enthauptung oder sonstige Verstümmelung, Fixierungen des Leichnams durch Steine, Fesseln o. ä., unregelmäßig oder nachlässig angelegte Grabgruben, eine Lage der Bestattung am Rand oder abseits des üblichen Bestattungsareales und wenige oder keine Beigaben. Siehe dazu Aspöck [2008, S. 26–27], Taylor [2008, S. 91–92], Tsaliki [2008, S. 2–3], Reynolds [2009, S. 37] oder Toplak [2016a, S. 307–308; 2017]. Zur Frage der Norm siehe Svanberg [2003] als Beispiel für die skandinavische Wikingerzeit.
[81] Siehe dazu Meyer-Orlac [1997] und Aspöck [2008].
[82] Dazu Geake [1992], Buckberry [2008] und Reynolds [2009].
Siehe dazu auch die Arbeiten von Auler [2008; 2010; 2012] zur Richtstättenarchäologie.
[83] Vgl. dazu die Untersuchungen von Hausmair an drei merowingerzeitlichen Gräberfeldern, bei denen keine Relationen zwischen einer Sonderbehandlung der Toten und archäologisch noch fassbaren Spuren eines ‚bad death‘ nachweisbar waren [Hausmair 2013, S. 347].
[84] Siehe dazu Toplak [2016a, S. 308–311] und die dort angeführte Literatur.
[85] Siehe dazu Aspöck [2008, S. 29–30], Zipp [2010, S. 256–257] oder Gardeła [2013b, S. 110] und Gardeła & Kajkowski [2013].
[86] Dazu auch Härke [1993; 1994].
[87] Vgl. dazu auch das zeitgenössische Fallbeispiel der modernen kultischen Nutzung von Glastonbury bei Laack [2016, S. 98–101].
[88] Ein literarisches Beispiel dafür liefert die in Snorri Sturlusons Heimskringla überlieferte Hálfdanar saga svarta [Aðalbjarnarson 1941, S. 84–93], der zufolge König Hálfdan nach seinem Tod aus Verehrung durch seine Untertanen zerstückelt und in mehreren Teilen bestattet wurde (Kap. 9). Eine nach heutiger Sichtweise pietätlose Behandlung des toten Körpers war als eine besondere Ehrbezeugung intendiert, würde ohne diesen Kontext im archäologischen Befund hingegen als ein Anzeichen für ein ‚deviant burial‘ gewertet werden. In wie weit diese literarische Schilderung aus einer im 13. Jh. verfassten Saga tatsächlich auf ein (wikingerzeitliches) historisches Ritual (oder ein einmaliges Ereignis) referiert, ist unklar. Die Passage zeigt jedoch eindrücklich die mögliche Diskrepanz zwischen tatsächlicher (ritueller) Handlung bzw. Intention der Handelnden und der Aussagekraft der archäologischen Befunde auf. Zur Passage in der Hálfdanar saga svarta siehe Gardeła [2016, S. 174–175]. Zur Frage nach abweichenden normativen Bestattungssitten siehe auch Aspöck [2008, S. 27–28], Holloway [2008, S. 142] und Murphy [2008, S. xiii].
[89] Siehe dazu bspw. Arcini & Jacobsson [2008, S. 3–6].
[90] Für diesen Hinweis danke ich Jörn Staecker.
[91] Siehe dazu Salin [1952, S. 221–222], Rahtz & Hirst [1974, S. 33], Ernst [1992, S. 142], Rahtz [1993, S. 120–121], Meier [2002, S. 147–148], Cherryson [2008, S. 122] sowie Toplak [2016a, S. 316–319; 2017].
[92] Vgl. dazu das Konzept des ‚opting in‘/‚opting out‘ bei A. Assmann [1986].
[93] Der Ausgräber erwähnt zudem Überreste eines ‚primitiven Holzsarges‘ („primitiva träkistan“), bei dem jedoch aufgrund der gesamten Anlage des Grabes – Lage der Beigaben, Position der Steine über dem Kopf des Toten und Reste einer Steineinfassung – unklar bleibt, ob es sich nicht eher um eine Totenbahre unter dem Leichnam handelt. In der Grabungsskizze sind Holzreste nur unter den Beinen des Toten eingezeichnet und alle anderen Bestattungen des Gräberfeldes waren in Steinkisten und ohne Reste eines Holzsarges angelegt worden.
[94] Zu dem Hiebschwert wird ein bronzener, versilberter oder verzinnter Scheidenbeschlag im Katalog des Statens Historiska Museum aufgeführt, die genaue Lage des Scheidenbeschlages ist jedoch nicht im Grabungsbericht angegeben und kann auch der Grabungszeichnung nicht entnommen werden. Möglicherweise handelt es sich dabei um den unidentifizierten dünnen Bronzeblechbeschlag mit Holzresten, der dem Grabungsbericht zufolge auf dem linken Oberarm des Toten lag.
[95] Bei dem Messer wird weder eine Scheide noch Reste von organischem Material an der Klinge erwähnt.
[96] Auch die beigegebene Axt wurde auf dem Toten – auf dem rechten Oberarm bzw. dem Schulterblatt – deponiert.
[97] In dem benachbarten, nahezu identisch ausgestatteten Grab 17 wurde der Tote in gestreckter Rückenlage beigesetzt, das Hiebschwert war in der Scheide steckend zusammen mit dem Messer in vertikaler Richtung auf dem linken Oberarm des Toten deponiert worden.
[98] Siehe dazu Christophersen [1982], Meyer-Orlac [1982], Pader [1982], Parker Pearson [1982; 1984; 2001], Hirst [1993], Sayer & Williams [2009] oder Amundsen-Meyer & Engel et al. [2010].
[99] Das aus der Soziologie stammende ‚Habitus‘-Konzept [Bourdieu 1993] referiert im archäologischen Diskurs auf ‚tradierte kulturelle Handlungsmuster‘, dazu Müller-Scheeßel & Burmeister [2006, S. 31–33], Flaig [2011] und Schreg et al. [2013]. Zur Funktion von soziologischen Konzepten und Theorien in der Archäologie siehe Petzold [2012].
[100] Vgl. dazu Veits Kritik an dem seiner Meinung nach zu interpretativen und partiell zu programmatischem (bspw. marxistischem) Ansatz der ‚Contextual Archaeology‘ [Veit 2008, S. 21–22], dazu auch Parker Pearson [1984] und Kümmel [2008]. Zur Problematik der Interpretation der polysemischen materiellen Kultur als Medium zur Kommunikation sozialer (und ethnischer) Identitäten in reziproker Relation zur ideellen Kultur (‚Symbols in action‘, [Hodder 1982b] siehe Müller-Scheeßel & Burmeister [2006, S. 24–25].
[101] Siehe dazu bspw. Brown [1981], Goldstein [1981], Steuer [1982; 1984], Thunmark-Nylén [1984], Härke [1990; 1992; 1999; 2000a; 2000b; 2003a; 2003b; 2004; 2005; 2007; 2011], Staecker [1996; 1998; 2000; 2004; 2009], Derks [1997], Effros [2002], Müller [2005], Brather [2005; 2008b], Arnold [2008], Gardeła [2013c] oder Hofmann [2013].
[102] Siehe dazu das holistische Konzept der Thanatoarchäologie [2013, S. 281; 2014, S. 117; Hausmair 2013, S. 25–29].