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Mit einer leichten, coronabedingen Verspätung ist zu Ostern endlich meine Monographie zu den spätwikingerzeitlichen Bestattungen auf dem gotländischen Gräberfeld von Havor veröffentlicht worden. Die Arbeit ist das Endergebnis meiner vierjährigen Forschung im Rahmen des SFB 1070 an der Universität Tübingen von 2017–2021 und in mehrfacher Hinsicht für mich ein sehr emotionaler Abschluss. Ursprünglich war geplant, die Arbeit gemeinsam mit meinem Doktorvater und späterem Chef Professor Jörn Staecker (27.04.1961–15.12.2018) zu schreiben, als Ergebnis seiner langjährigen Beschäftigung mit der gotländischen Wikingerzeit. Aufgrund seines tragischen frühzeitigen Todes konnte dieser Plan nicht mehr umgesetzt werden. Darüber hinaus ist diese Publikation voraussichtlich mein letzter umfangreicherer Beitrag zur Erforschung der gotländischen Wikingerzeit – ein Themenfeld, das mich seit Beginn meiner Dissertation vor fast 12 Jahren auf eine einzigartige Art und Weise begeistert hat – und auch voraussichtlich vorerst meine letzte Monographie.

Inhaltlich untersucht die Arbeit die spätwikingerzeitlichen Bestattungen auf dem Gräberfeld von Havor, Hablingbo sn, auf Gotland und im Besonderen die Art und Weise, wie in den Bestattungen von Havor die Erinnerungen an und Vorstellungen von Vergangenheit auf der einen und kulturelle Veränderungen auf der anderen Seite zur Konstruktion von spezifischen Identitäten instrumentalisiert wurden. Dieses Vorgehen, besonders durch den Aufgriff älterer Bestattungstraditionen und die Nachnutzung älterer Grabanlagen, erlaubt Rückschlüsse auf die Wahrnehmung einer mythischen Vergangenheit in der Wikingerzeit und auf die diskursive Ebene von Erinnerungen und Traditionen als soziale und identitätsstiftende Konstrukte. Die ersten Kapitel stellen eine reine Materialauswertung und -betrachtung des Gräberfeldes und seines Siedlungsumfeldes als Ganzes, der wikingerzeitlichen Bestattungen im Speziellen sowie der gesamtgotländischen Entwicklung von der frühen Eisenzeit bis in die späte Wikingerzeit dar. Darauf folgt eine ausführliche Theoriediskussion dazu, was Bestattungen und Gräber – über die reine "Entsorgung" eines menschlichen Verstorbenen – eigentlich sind und wie in Havor die Instrumentalisierung (oder Konstruktion?) der eigenen Vergangenheit fassbar wird.

Die Monographie kann in wenigen Monaten auch als Printversion bei der Universität Tübingen bestellt werden. Seit letzter Woche ist sie als PDF frei über den Open Acess-Bereich der Universitätsbibliothek abrufbar.

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift 'DAMALS' findet sich eine Rezension von mir zu dem neuen Werk 'Die wahre Geschichte der Wikinger' von Neil Price (S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2022, 752 Seiten, € 39,-).

Mit "Die wahre Geschichte der Wikinger" erscheint das lange erwartete Buch von einem der sicherlich renommiertesten Kenner der skandinavischen Wikingerzeit, dem in Uppsala lehrenden Professor Neil Price, auch auf Deutsch. Das Buch ist dabei keine umfassende Darstellung aller Aspekte der Wikingerzeit – dieser Anspruch würde selbst den Umfang dieses beeindruckenden Werkes sprengen. Stattdessen ist es der Versuch von Neil Price, das Phänomen ‚Wikinger‘ aus seiner Sicht nachvollziehbar zu machen.

Neil Prices "Die wahre Geschichte der Wikinger" eignet sich nicht unbedingt als Einstiegswerk zur Wikingerzeit, denn viele ebenso spannende wie wichtige Aspekte des Alltagslebens werden gar nicht oder nur kurz thematisiert. Auch richten sich Sprache und Inhalt eher an ein anspruchsvolles Publikum. Wer sich aber eingehender mit den großen Zusammenhängen der Wikingerzeit beschäftigen möchte, für den bietet Prices monumentales Werk einen exzellenten Zugang zu dieser faszinierenden Epoche.

Die volle Rezension findet sich hier: DAMALS. Magazin für Geschichte 01/2023, S. 57–58.

In der neuesten Ausgabe der archäologischen Fachzeitschrift ‚Current Swedish Archaeology‘ diskutiert der dänische Archäologe und Wikingerexperte Søren Michael Sindbæk, Professor an der Universität Aarhus, die beiden neuen Dauerausstellungen zu den Wikingern im Dänischen Nationalmuseum Kopenhagen und im Staatlichen Historischen Museum Stockholm. Der durchaus kritische Beitrag von Søren Sindbæk wird in mehreren kurzen Aufsätzen von einer Reihe von Fachkollegen kommentiert, darunter findet sich auch ein Beitrag von mir, der >hier< heruntergeladen werden kann.

Seit dieser Woche ist eine englischsprachige Auswertung meiner Arbeit zu den spätwikingerzeitlichen Bestattungen auf dem gotländischen Gräberfeld von Havor online. Der Artikel ist in der schwedischen Fachzeitschrift 'Fornvännen' erschienen und untersucht, wie in der späten Wikingerzeit die eisenzeitliche Vergangenheit wahrgenommen und instrumentalisiert wurde, gewissermaßen die Sicht auf die Vergangenheit in der Vergangenheit. Die Untersuchung ist Teil eines größeren Forschungsprojektes, dem ich mich von 2017–2021 gewidmet habe und das Anfang des kommenden Jahres als deutschsprachige Monographie publiziert wird. Der nun erschienende Aufsatz "Resources in Death: Late Viking Age Burials in the Cemetery of Havor, Hablingbo sn, on Gotland" kann >hier< heruntergeladen werden.

Die aktuelle Ausgabe des Geschichtsmagazins DAMALS (09-2022) enthält mehrere Kapitel zu den Wikingern mit Beiträgen von Rudolf Simek, Volker Hilberg, Dirk H. Steinforth, Alheydis Plassmann und mir. Die einzelnen Kapitel beschäftigen sich mit dem Mythos Wikinger (Simek/Toplak), den Raubzügen nach England und in das Frankenreich (Steinforth/Plassmann) und Haithabu als zentralem Platz der wikingerzeitlichen Welt (Hilberg).

Das aktuelle Heft lästs sich >hier< bestellen.

In dem Sonderforschungsbereich 'RessourcenKulturen' (SFB 1070), in dem ich die letzten Jahre an der Universität Tübingen gearbeitet habe, haben wir nun als Ergebnis der letzten Förderphase einen Sammelband herausgegeben, in dem wir aus unterschiedlichen Perspektiven die Definition und Bedeutung von ‚Ressourcen‘ diskutieren. Der gesamte Band kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

In meinem Beitrag habe ich mich damit beschäftigt, wie Bestattungen und Gräber in der Wikingerzeit als eine Art von Ressource genutzt worden sein könnten, um dadurch eine spezifische Identität zu signalisieren und so Ansprüche auf Besitz oder Herrschaft zu präsentieren oder zu konstruieren. Mein Beitrag kann hier heruntergeladen werden.

In dem neuesten Newsletter der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte e.V. (DGUF) werden anlässlich des Jubiläums der 100. Ausgabe Themen diskutiert, über die man in der Archäologie spricht oder dringend sprechen sollte. Ich habe mich daran mit einem Beitrag zur Rolle der Medien in der Vermittlung von Archäologie beteiligt. Den kompletten, über 100 Seiten starken Newsletter kann man >hier< herunterladen.

Dieser Tage erscheint der Sammelband 'Viking Age Slavery' als Ergebnis der internationalen Konferenz 'Slaves, Serfs and Free Labour in Medieval Northern Europe' an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn im Oktober 2019.

Der Sammelband wurde von Hanne Østhus, Rudolf Simek und mir herausgegeben und enthält auf 226 Seiten zehn Aufsätze von führenden Wissenschaftlern zur Sklaverei in der skandinavischen Wikingerzeit. Er wird in den nächsten Tagen über den Buchhandel für günstige 29,90 € erhältlich sein.

Liebe Wikingerbegeisterte,

seit Ende letzten Monats ist das neueste von mir herausgegebene Buch zu den Wikingern erhältlich. 'Die Wikinger. Seeräuber und Krieger im Licht der Archäologie', erschienen als Sonderheft der Archäologie in Deutschland und als gebundenes Buch bei WBG, widmet sich der kriegerischen Seite der Wikinger.

Die richtige Antwort lautet natürlich 'Lindisfarne'. Vielen herzlichen Dank für die vielen Antworten!

Nun endlich ist – wieder einmal verzögert durch Covid-19 – die Festschrift zum 65. Geburtstag meines großen wissenschaftlichen Vorbildes, Mentors und Freundes Prof. Dr. Dr. Rudolf Simek erschienen!

Das kompette, über 700 Seiten starke Werk mit dem Titel 'Res, Artes et Religio: Essays in Honour of Rudolf Simek' kann auf der Seite des Verlages kostenfrei eingesehen und heruntergeladen werden. Mein Aufsatz, in dem ich die Figur des Zwerges der altnordischen Mythologie und Literatur mit dem archäologischen Befund von Kleinwüchsigkeit vergleiche, kann hier direkt heruntergeladen werden.