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Neues zu den Amazonen der Skythen

Mythen und Legenden über weibliche Kriegerinnen - die Amazonen - beflügeln bis heute unsere Phantasie und beeinflussen auch die aktuelle Diskussion um Schildmaiden und Kriegerinnen in der Wikingerzeit.

Der Mythos der Amazonen ist spätestens ab dem 6. Jh. vor Christus in griechischen Schriftquellen und auf Abbildungen überliefert und scheint auf eine Gruppe von reiternomadischen Völkern der Antike zurückzuführen zu sein, die als Skythen bekannt sind. Anthropologische Untersuchungen der letzten Jahre haben zunehmend reiche Bestattungen von Frauen mit Waffen, Reitausrüstung und teilweise in männlicher Tracht zu Tage gebracht. Da einige dieser Frauen auch deutliche Spuren von Gewalteinwirkung im Knochenmaterial aufzeigten, ist davon auszugehen, dass bei den Skythen auch Frauen in den Kampf zogen.

Ein besonders interessanter (Neu-)Fund ist das Grab eines jungen Individuums, das bereits 1988 in Sibirien entdeckt wurde. Aufgrund der Waffen in dem Grab nahm die Wissenschaft jahrzehntelang an, dass es sich bei dem Individuum um einen Jungen handeln würde. Neue aDNA-Analysen haben jetzt jedoch ergeben, dass es sich bei dem jungen Krieger tatsächlich um ein etwa 13 Jahre alte Mädchen handelt.

Der Fund bestätigt die neueren Theorien zu weiblichen Kriegerinnen bei den Skythen und kann möglicherweise auch neue Perspektiven für die schwelende Diskussion um Kriegerinnen in der Wikingerzeit eröffnen.

Ein Gedanke zu „Neues zu den Amazonen der Skythen

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