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Zwei Horte mit Fragmenten von fast 100 Wikingerschwertern entdeckt

In Norden von Estland sind zwei Horte mit Dutzenden von Fragmenten wikingerzeitlicher Schwerter - hauptsächlich Gefäßteile, also Griffstücke, Parierstangen und Knaufkronen - gefunden worden. Die fragmentierten Schwerter sind vermutlich im Zusammenhang mit der örtlichen Grabsitte zu sehen, wonach Schwerter absichtlich verbogen oder zerstört wurden, bevor sie den Verstorbenen als Grabbeigabe beigegeben wurden. Entweder sollte das Schwert dadurch symbolisch getötet werden, so dass es dem Verstorbenen im Jenseits zur Verfügung steht, oder durch die absichtliche Zerstörung und Unbrauchbarmachung der Schwerter sollte Grabraub verhindert werden.

Unabhängig von der Deutung dieser beiden Hortfunde belegt der Fund durch die große Anzahl von Schwertern, dass Schwerter in der Wikingerzeit lange nicht so selten waren, wie es oft dargestellt wird. Bislang sind über 2.000 Exemplare aus der Wikingerzeit bekannt.